7 Regeln zum Geld sparen beim Wäschewaschen

Berlin (dpa/tmn) · Beim Wäschewaschen kann eine Familie viel Geld versenken. Wenn sie zu heiß wäscht oder zu kurze Waschgänge wählt. Oder die Trommel bleibt halb leer. Experten nennen 7 Regeln zum sparsamen und ressourcenschonenden Umgang mit der Waschmaschine.

 Ein gutes Waschergebnis ist immer ein Zusammenspiel von Füllmenge, Waschmittel und dem gewählten Programm - daher sollten die Dosiervorgaben beachtet werden. Foto: IKW

Ein gutes Waschergebnis ist immer ein Zusammenspiel von Füllmenge, Waschmittel und dem gewählten Programm - daher sollten die Dosiervorgaben beachtet werden. Foto: IKW

Zu heiß, zu leer, zu kurz - so lassen sich die größten Sünden beim Wäschewaschen zusammenfassen. Sie gehen ins Geld. Wer alte Gewohnheiten ablegt, kann bei der Wäsche viel sparen:

Regel 1: Je niedriger die Temperatur, desto preiswerter der Waschgang. „Mit den modernen Waschmitteln wird die Wäsche auch dann sauber, wenn sie nicht bei 60 oder 90 Grad gewaschen wird“, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Bleichmittel auf Sauerstoffbasis sorgen auch bei niedrigen Temperaturen für gute Ergebnisse. Einige sind schon ab 20 Grad aktiv, die meisten wirken ab 30 Grad gut und bei 40 Grad sehr gut. Eine Wäsche mit 90 Grad sei deshalb heute eigentlich nur noch nach einer exotischen ansteckenden Krankheit nötig, sagt Glassl. Allerdings sollte die Maschine mindestens einmal im Monat mit 60 Grad laufen, um eventuelle Bakterien in der Maschine abzutöten.

Die Regel lässt sich sogar erweitern: Immer einen Tick kälter waschen. „Auch wenn auf dem Etikett steht, dass das Teil bei 40 Grad gewaschen werden soll, verträgt es durchaus niedrigere Temperaturen“, erklärt Oberascher. Leicht verschmutzte Wäschestücke werden trotzdem sauber und man spart Energie. Denn drei Viertel der Energie gehen in Waschmaschinen für das Erwärmen des Wassers drauf.

Regel 2: Je länger, desto günstiger. „Eine Kurzwäsche braucht mehr Energie als eine Wäsche im Öko-Programm“, erklärt Oberascher. Denn die Maschine muss das Wasser in kürzester Zeit erhitzen, damit noch Zeit für den eigentlichen Waschvorgang bleibt. Ökonomischer ist es, ein Sparprogramm zu wählen. Das dauert dann allerdings schon mal drei Stunden und länger, reinigt dafür aber auch noch gründlicher.

Regel 3: Je voller, desto besser. „Diese Regel gilt für robustere Textilien wie Handtücher, Bettwäsche, Hosen oder T-Shirts“, sagt Glassl. Sie sollten so lange gesammelt werden, bis die Trommel richtig voll ist. Empfindlichere Stücke brauchen aber mehr Platz. Für sie gibt es spezielle Programme mit geringerer Füllmenge, was in der Gebrauchsanweisung extra angegeben ist. „Welche Wäschestücke mit welchen Programmen gewaschen werden müssen, ergibt sich aus der Kennzeichnung auf dem Etikett. Daran sollte man sich halten.“

Regel 4: Nicht beim Waschmittel sparen. Hier darf es nicht zu viel und nicht zu wenig sein. „Ein gutes Waschergebnis ist immer ein Zusammenspiel von Füllmenge, Waschmittel und dem gewählten Programm“, sagt Glassl. Auf den Verpackungen stehen daher Dosiervorgaben. „Aber Achtung: Sie beziehen sich noch auf Waschmaschinen mit einer Füllmenge von 4,5 Kilogramm, wie sie früher üblich waren“, betont Glass. „Wer eine Maschine mit 6, 8 oder mehr Kilogramm hat, muss umrechnen. Auf den meisten Verpackungen sind diese Angaben aber inzwischen auch enthalten.“ Oberascher empfiehlt zusätzlich einen Anruf beim Wasserwerk. „Hartes Wasser braucht viel mehr Waschmittel als weiches. Es ist daher wichtig, entsprechend der Wasserhärte zu dosieren.“

Regel 5: Richtiges Sortieren verlängert die Lebensdauer der Textilien. Eine dunkle Socke im hellen Feinwaschgang kann die ganze Charge ruinieren. Auch ein falsches Waschmittel setzt empfindlichen Stücken zu. „Die Wäsche sollte zunächst nach Temperatur vorsortiert werden“, rät Elke Wieczorek, Bundesgeschäftsführerin des DHB-Netzwerks Haushalt. „Erst danach kommt die Unterscheidung nach Farben. Weiße und helle Stücke sowie dunkle Wäsche müssen separat gewaschen werden.“

Nicht alles darf in den normalen Waschgang. Funktionswäsche muss etwa mit einem besonderen Waschmittel oder einem Feinwaschprodukt gewaschen werden, selbst wenn sie robust und dunkel ist. Wolle und Seide brauchen ein Wollwaschmittel, denn in normalen Produkten sind Enzyme, die die Fasern angreifen. „Damit die Maschine wirklich sortenrein befüllt wird, empfiehlt es sich, jedes Wäschestück einzeln hineinzugeben“, sagt Wieczorek. „Dann fällt die dunkle Socke garantiert auf, bevor sie in der Weißwäsche landet.“

Regel 6: Möglichst nicht von Hand waschen. Einen Angora-Pulli im Waschbecken durchspülen ist nicht mehr nötig. „Die Handwaschprogramme der Waschmaschinen arbeiten viel schonender als eine falsch ausgeführte Handwäsche“, erklärt Glassl. Schon ein etwas zu starkes Auswringen per Hand kann empfindliche Textilien beschädigen. Und preiswerter ist die Maschinen-Handwäsche wegen der niedrigen Waschtemperatur oft auch.

 Richtiges Sortieren verlängert die Lebensdauer der Textilien. Helle und dunkle Wäsche muss separat gewaschen werden. Foto: IKW

Richtiges Sortieren verlängert die Lebensdauer der Textilien. Helle und dunkle Wäsche muss separat gewaschen werden. Foto: IKW

 80 Euro pro Jahr kann eine vierköpfige Familie sparen, wenn sie auch nur die Hälfte ihrer Wäsche an der frischen Luft trocknet. Foto: IKW

80 Euro pro Jahr kann eine vierköpfige Familie sparen, wenn sie auch nur die Hälfte ihrer Wäsche an der frischen Luft trocknet. Foto: IKW

 Die schlechteste Energieeffizienzklasse bei Waschmaschinen im Handel ist A+. Es gibt aber bereits Modelle, die das beste Label A+++ noch um die Hälfte unterbieten. Foto: Andrea Warnecke

Die schlechteste Energieeffizienzklasse bei Waschmaschinen im Handel ist A+. Es gibt aber bereits Modelle, die das beste Label A+++ noch um die Hälfte unterbieten. Foto: Andrea Warnecke

Regel 7: Auf die Leine hängen. Ein Wäschetrockner ist ein Energiefresser. 80 Euro pro Jahr kann eine vierköpfige Familie sparen, wenn sie auch nur die Hälfte ihrer Wäsche an der frischen Luft trocknet. „Aber Vorsicht, die Wäsche sollte nicht in geheizten Räumen hängen, sonst steigt dort der Heizenergieverbrauch, weil das verdampfende Wasser die Luft abkühlt“, warnt Glassl.

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