Ärmel hoch für neue Spiel(t)räume

Schrauben, hämmern und sägen - und das für einen guten Zweck: An dem bundesweiten Wettbewerb "Aktion Spielplatz" haben sich auch vier Initiativen aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm beteiligt. Ziel war es, durch ehrenamtlichen Einsatz mehr und bessere Spielplätze in den Gemeinden auf die Beine zu stellen.

Bitburg-Prüm. Nachbarn krempeln die Ärmel hoch für die Kinder aus ihrer Gemeinde: Von Anfang Mai bis Ende August machten 283 Initiativen aus ganz Deutschland mit bei der "Aktion Spielplatz", einem Wettbewerb vom "Netzwerk Nachbarschaft", einer Plattform für Menschen, die sich für mehr Lebensqualität in ihrem Wohnumfeld engagieren, und von der Baumarktkette "Praktiker". Auch vier Nachbarschafts-Initiativen aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm verschönerten oder schafften neue Kinderspielplätze in ihrer Gemeinde. Noch steht nicht fest, ob einer von ihnen zum Sieger gekürt wird - der Gewinner aus jedem Bundesland bekommt 3150 Euro, der Bundessieger noch einmal 10 000 Euro. Doch selbst wenn nicht: Das, was in Hüttingen/Lahr, Utscheid, Koxhausen und Karlshausen (allesamt Verbandsgemeinde Neuerburg) auf die Beine gestellt wurde, ist aller Ehren wert.

Koxhausen: Ab vom Schuss, viele Jahre auf dem Buckel - der alte Spielplatz in Koxhausen war alles andere als attraktiv. Um das zu ändern, schlossen sich sechs Familien zu einer Elterninitiative zusammen. Gegenüber von der Kirche fanden sie einen geeigneten Platz, restaurierten alte Spielgeräte und kauften dank einiger Fördermittel und privater Spenden neue. "Wir haben die meisten Samstage dort verbracht und vielfach auch den Feierabend", berichtet Rita Enders. Es hat sich gelohnt: In den Sommerferien konnten die Kinder den Platz einweihen.

Karlshausen: Ohne Spielplatz mussten bislang die Kinder in Karlshausen auskommen. Doch seit Ostern hämmern, schrauben und sägen 15 Väter, um auf dem Grundstück neben der Schule einen Spielraum zu schaffen. "Es wurde alles in Eigenarbeit gemacht", betont Willi Theis. In knapp einem Monat sollen dann Seilbahn, Klettergerüst, Tunnel, Wippe, Sandkasten, Vogelnestschaukel und Karussell für Spaß sorgen. Finanziert wurden die Geräte durch Zuschüsse von der Gemeinde, Spenden und aus dem Erlös eines eigens für den Spielplatz organisierten Festes.

Utscheid: Neben dem Dorfgemeinschaftshaus baut der Verein "Kinder- und Jugendförderung Utscheid" einen Spielplatz. Zwar hat es mit der Fertigstellung bis zum Ablauf des Wettbewerbs nicht geklappt, doch viel getan hat sich an dem Hanggrundstück schon: Mit dem Bagger wurden verschiedene Ebenen geschaffen, in Absprache mit den Kindern sollen im kommenden Jahr ein Bolzplatz, ein Basketball- sowie ein Volleyball-Feld, Rutsche, Schaukel, ein Tummel- und ein Multifunktionsplatz entstehen. "Alles, was möglich ist, machen wir in Eigenleistungen", sagt der Vorsitzende Lothar Horn.

Hüttingen: Schritt für Schritt sollen in Hüttingen der in die Jahre gekommene Spielplatz sowie der Bolzplatz modernisiert werden. Dazu hat sich vor anderthalb Jahren der Förderverein "Aktives Hüttingen" gegründet. 6000 Euro wurden bereits durch Sponsoren gesammelt und in die Sanierung des Bolzplatzes gesteckt. Sobald neue Gelder aufgetrieben sind, ist der Spielplatz an der Reihe. "Die Geräte sind über 20 Jahre alt", sagt Günter Müller, Vorsitzender des Vereins. Und damit das nicht so bleibt, krempeln er und seine Mitstreiter weiter die Ärmel hoch.

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