Alsdorf/Niederweis. (aix) Rund 50 Gäste waren dabei, als Pater Hans-Werner Schulte die Anlage mit der Bitte, dass das Wasser seine "natürliche Kraft zurückgewinnen möge" einsegnete. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel, Hans-Michael Bröhl, hob hervor, dass nun 93 Prozent aller Haushalte der VG an die Abwasser-Versorgung angeschlossen seien. Lediglich die knapp 640 Einwohner von Kaschenbach, Peffingen und Schankweiler müssen ihr Abwasser weiter über Hauskläranlagen reinigen. Ministerialdirigent Werner Theis, im rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz zuständig für die Wasserwirtschaft, hob die hohe Bedeutung des Gewässerschutzes für die Nims und die Mosel hervor. Mit der neuen Kläranlage sei ein wichtiger Schritt zu einer geordneten Abwasser-Entsorgung getan worden. Schließlich gehe es um die "überlebenswichtige Ressource Wasser", sagte er. Allein in der VG Irrel seien seit 1996 rund 17 Millionen Euro an Fördermitteln des Landes für Wasserversorgung, Abwasser und die Gewässer investiert worden. Die neue Anlage zwischen Niederweis und Alsdorf zeigt sich als 26 500 Quadratmeter großes Gelände mit mehreren Teichen passend zur Landschaft. In den ersten beiden Teichen kommt das Abwasser zusammen, nachdem es von Teilchen, die größer als fünf Millimeter sind, gereinigt wurde. Große Pumpen sorgen für genügend Sauerstoff im Wasser, damit Bakterien ihre natürliche Zersetzungsarbeit beginnen können. Es folgen ein Nachklärteich und ein mit dichtem Schilf bewachsener Filterteich. Erst danach gelangt das so biologisch gereinigte Wasser in die Nims. Die neue Regulierung der Abwasserversorgung von Alsdorf und Niederweis hat 4,5 Millionen Euro gekostet. Darin eingeschlossen sind die neuen Leitungen für die Ortskanalisation, die Straßenarbeiten, das Pumpwerk in Niederweis und die Anlage selbst. Das Land hat das Projekt mit 4,1 Millionen Euro gefördert. Die Gruppenkläranlage "Untere Nims" ist für 900 Einwohnerwerte (EW) ausgelegt, wobei auch zukünftige Neubau-Gebiete mitberücksichtigt sind, denn derzeit leben in den beiden Gemeinden erst rund 700 Menschen.