Ärmel hoch und los!

NEUERBURG. Wenn das mal keine Vorsätze sind: Neubürger werben, Hochqualifizierte zurückgewinnen, Jugendliche einbinden. Die Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg hat sich vorgenommen, sich in den nächsten zehn Jahren um ein "nachhaltiges Neuerburger Land" zu kümmern.

"Ärmel hochkrempeln und ran an die Arbeit!", heißt es in den nächsten Monaten in der Verbandsgemeinde Neuerburg. Denn die Liste der Leitprojekte, die man für ein "nachhaltiges Neuerburger Land" umsetzen möchte, ist lang (der TV berichtete). Am Donnerstagabend stellte die VG zusammen mit weiteren Planungsbeteiligten vor, was sie im Einzelnen in den nächsten zehn Jahren in Angriff nehmen will. "Der Schwerpunkt liegt zunächst auf dem Newsletter für Hochqualifizierte und die Einrichtung der VG-Jugendvertretung", sagt Norbert Schneider, Bürgermeister der VG Neuerburg. Der Hintergrund in beiden Fällen: Man möchte auf die ein oder andere Weise sowohl Hochqualifizierte, die wegen eines Studiums die Gemeinde verlassen hatten, als auch Jugendliche in den lokalen Handlungsprozess einbinden. Diese beiden Projekte sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Um Neubürgern eine attraktive Wohngegend zu bieten und sie in die Gemeinschaft zu integrieren, wird im Neubaugebiet "Im Brodschrank" in Roth an der Our eine Moderation (Umsetzungsbegleitung) eingeführt. Das Pilotprojekt, das bis 2009 laufen soll, sieht vor, den Bauherren von Anfang an beratend zur Seite zu stehen. Fach-Ingenieure sollen Tipps zum regionaltypischen und energiesparenden Bauen geben, Altbewohner zeigen den Neulingen die Besonderheiten des Dorfes, organisieren gemeinsame Aktionen, und Neubau-Nachbarschaften treffen sich zum Austausch.VG baut auf Engagement der Bürger

Ebenfalls um wichtige Informationen geht es bei der grenzüberschreitenden Datenbank, die man zusammen mit Luxemburgern online aufbauen möchte. Was geschieht in der Grenzregion? Wie lebt es sich bei den Nachbarn? Fragen, deren Antworten sich bald dort finden lassen sollen. Weitere Projekte, mit deren ersten Ergebnissen man jedoch unter Umständen erst mittelfristig rechnen kann, sind zum Beispiel neue Mobilitäts-Aktionen für Familien, Pendler und ältere Menschen, die Vermittlung von Jugendlichen an potenzielle Arbeitgeber, die Holznutzung in öffentlichen und privaten Gebäuden und die Qualitätssteigerung des Tourismus-Angebots. Wenn er sich die lange Liste der Projekte vor Augen halte, habe er "ein bisschen Bammel davor", gibt Bürgermeister Schneider zu. Denn es sei sehr viel Arbeit, die damit auf die Verwaltung als zentralen Ansprechpartner für alle Aktionen zukomme. "Wir machen das zusätzlich zu den klassischen Aufgaben", sagt er. Eine neue Arbeitskraft für die Projekt-Koordinierung einzustellen, sei nicht vorgesehen. Stattdessen baut man stark auf die Mithilfe der Bürger. Ähnlich wie bei der "agrarstrukturellen Entwicklungsplanung" hoffe man auf das Engagement der VG-Bewohner, sagt Schneider. Hoffnung ist es letztlich auch, die er mit Blick auf die finanzielle Unterstützung durch das Land oder grenzüberschreitende Förderungen hegt. Bis sich dort die Hoffnung in Gewissheit wandelt, sind die Bürger des Neuerburger Landes gefragt: "Auf geht's!" Bürger, die sich im Sinne des Handlungsprogramms engagieren möchten, können sich bei Projektleiter Kurt Rings unter der Telefonnummer 06554/69111 melden.

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