Akribisch unzählige Quellen gesichtet

SPEICHER. (lyv) In Verbindung mit dem internationalen Museumstag wird am Sonntag im Speicherer Rathaus und im Heimatmuseum die Ausstellung unter dem Titel "Die Schrecken des Krieges" eröffnet.

Ein Höhepunkt des kulturellen Lebens im Töpferort ist die Ausstellung "Die Schrecken des Krieges", bei der vor allem die Ereignisse in und um Speicher während der beiden Weltkriege im Mittelpunkt stehen. "Für mich hat diese Ausstellung in diesem Jahr 2003 eine mehrfache Bedeutung", sagt Werner Streit, Leiter des Heimatmuseums in Speicher. "Das Jahr 1943 war das Schicksalsjahr der Nazis", sagt er. Damals, vor 60 Jahren, habe der Untergang des Dritten Reiches begonnen. Außerdem seien in Tilsit viele Soldaten gefallen. Der internationale Museumstag biete sich zur Ausstellungseröffnung geradezu an. Tilsit ist dabei eines der Themen, dessen sich Reservisten und Zivilisten aus dem Bereich Bitburg-Prüm, Daun und Trier-Saarburg in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge angenommen haben. An einer Schautafel dokumentieren Georg Schwendemann und Wilhelm Konrad aus Speicher sowie Klaus-Bernhard Basten aus Zemmer die Instandsetzungsarbeiten auf dem Soldatenfriedhof in Tilsit, an dem die drei von 1989 bis 2002 beteiligt waren. Akribische Vorarbeiten waren erforderlich, um eine Ausstellung dieser Art organisieren zu können. Unzählige Totenzettel, Feldpostkarten, Orden, Fotomaterial und schriftliche Dokumente aller Art belegen die "Schrecken des Krieges". Von den Vorbereitungen auf den Zweiten Weltkrieg bis hin zum Kriegsende hat das Heimatmuseum zusammen mit dem Heimatkundlichen Arbeitskreis in der Verbandsgemeinde Speicher, dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge, der Gemeinde und der Realschule Speicher alle möglichen Quellen, die die Kriegswirren und Soldatenschicksale festhalten, zusammengetragen und aufgearbeitet. "Die Schüler haben ganz interessiert mitgearbeitet", sagt Jürgen Weber, Leiter der Realschule. "Sie beschäftigen sich mit Dingen, die sonst im normalen Unterricht nicht behandelt werden." In der Projektwoche haben sich unter Leitung Webers zehn Schüler der neunten und zehnten Klasse mit den Auswirkungen des Krieges im Raum Speicher auseinandergesetzt, einen Leitfaden durch die Ausstellung erstellt und eine Präsentation vorbereitet. Die Eroberung der Eifel unter dem Aspekt der Ardennenoffensive, der legendäre "Eifelschreck" und der Sturm über Speicher waren die Themen einer weiteren Gruppe von 15 Realschülern aus der neunten und zehnten Klasse, die zusammen mit Lehrer Joseph Koster ihren Beitrag zur Ausstellung anhand von Plakaten und Fotos dokumentieren. Die Eröffnung der Ausstellung ist am Sonntag, 18. Mai, 14.30 Uhr, im Rathaus Speicher. Besichtigt werden kann die Ausstellung täglich bis 2. Juni im Rathaus und Heimatmuseum von 14 bis 17 Uhr. Dia-Vorträge sind nur samstags und sonntags vorgesehen.

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