Altes Gebäude in neuem Glanz

Nach fünf Jahren des Restaurierens mit Originalmaterialien aus der Gegend erstrahlt die Biermühle in Gransdorf in neuem Glanz. Mehrere Hundert Besucher sahen sich das Gebäude beim Tag des offenen Denkmals an.

 Arthur und Heidi Weyns mit Besuchern im Mühlraum der Biermühle. TV-Foto: Stephan Brunker

Arthur und Heidi Weyns mit Besuchern im Mühlraum der Biermühle. TV-Foto: Stephan Brunker

Gransdorf. Etwas versteckt liegt außerhalb von Gransdorf ein kleiner Weiler mit einer Handvoll Gebäuden. Hier hat das Ehepaar Arthur und Heidi Weyns die von ihnen wieder aufgebaute Biermühle unter tatkräftiger Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Gransdorf für interessierte Besucher geöffnet. Zuallererst wird erklärt, dass der Name leider nicht mit dem in der Kreisstadt gebrauten Gerstensaft zusammenhängt, sondern sich entweder von einem der ersten, 1510 erwähnten Besitzer "von der Bier" oder von dem kleinen Bierbach herleitet.

Weyns hat die seit 60 Jahren unbewohnte Ruine gekauft. Im Ort war man zuerst sehr skeptisch: "Sie sind wahnsinnig, schauen Sie sich den Scheiterhaufen doch an." Doch Weyns machte sich gleich an die Arbeit. Er trug Originalmaterial zusammen, alte Türen und Schlösser, Sandsteinplatten, Holzbalken, eine Treppe und jede Menge handgeschmiedeter Nägel. "Am Beginn unserer Ehe habe ich mich darüber geärgert, dass er immer rostige Nägel in den Hosentaschen hatte, bis ich gemerkt habe, dass das die einzigen sind, die in uraltes Eichenholz einzuschlagen sind", sagt seine Frau. Sie legten großen Wert darauf, dass das Material, das sie verwenden, aus der Region stammt. Fünf Jahre hat das Paar das alte Gemäuer restauriert. Unter den ganzen alten Sachen waren auch Schlösser. Roger Neuens hat sich auf alte Schmiedetechniken spezialisiert und dann die vermeintlichen Schrankschlösser als Türschlösser aus dem 16. Jahrhundert identifiziert. In sorgfältiger Arbeit wurden zu jeder alten Tür die Schlösser restauriert und fehlende Teile nachgeschmiedet.

Im Gegensatz zu früher müssen die Gäste heute nicht auf die Vorzüge einer Zentralheizung verzichten. Als Dämmmaterial kamen Schilfrohrmatten zum Einsatz, dahinter eine Wandheizung und innen ein Lehmputz. Der Denkmalpfleger stellte dann auch fest, dass alle Auflagen übererfüllt wurden und eine bessere Wiederherstellung eines alten Gebäudes kaum vorstellbar ist. EXTRA Tag des offenen Denkmals: Einmal im Jahr öffnen sich für jedermann Türen, die sonst verschlossen bleiben. Zum Tag des offenen Denkmals konnten im Eifelkreis gestern Schloss Weilerbach, die römische Villa Otrang, Schloss Malberg, Schloss Niederweis, ein barockes Wohnhaus in Sülm und die sogenannte Burg in Wolsfeld besichtigt werden.

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