Auf Stippvisite ins Eifel-Amerika

Ein offenes Tor auf dem hermetisch abgeriegelten Gelände der Air-Base Spangdahlem. Das hört sich nach einem Widerspruch im Sicherheitskonzept an? Normalerweise schon, doch am Samstag, 26. Juli, machen die Amerikaner von 9 bis 18 Uhr eine Ausnahme und laden zum Tag der offenen Tür ein.

Spangdahlem. Probesitzen in einer C 17, Anprobe einer kompletten Airman-Kluft oder Wett essen am Ice-Cream-Stand. Wenn die amerikanische Air-Base Spangdahlem am Samstag, 26. Juli, ihre Tore - oder besser gesagt: ihr Südtor - für Besucher öffnet, stehen vor allem die Information und der Spaß im Vordergrund. "Das ist nicht unsere Base, wir sind hier nur Gäste", sagt Oberstleutnant Scott Bowen: "Und dieser Tag ist für uns eine gute Gelegenheit, danke zu sagen und Einblick in unsere Arbeit zu geben."Ohne triftigen Grund, Voranmeldung und Ausweiskontrolle kommt normalerweise kein Gast auf das Flugplatzgelände. Am 26. Juli wird das alles anders sein. Dennoch: Ganz ohne Sicherheitsvorkehrungen lassen die Amerikaner ihre Besucher nicht auf die Air-Base. Bowen: "Jeder muss durch eine Sicherheitskontrolle. Das ist ähnlich wie auf Flughäfen."Mit dem "Open House" - so nennen die Amerikaner den Tag der offenen Tür - war Spangdahlem vor zwei Jahren die erste US-Air-Base in Zentraleuropa, die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wieder die Pforten für die Bevölkerung geöffnet hatte.Die Organisatoren hatten damals mit 5000 bis 8000 Besuchern gerechnet. Diese Erwartungen wurden bei strahlendem Sonnenschein weit übertroffen. "Mehr als 10 000 Menschen waren an diesem Tag gekommen. Das war großartig", erinnert sich Iris Reiff, Sprecherin der Air-Base. "Daran wollen wir dieses Jahr anknüpfen", macht Organisations-Chef Scott Bowen die Marschrichtung klar. Neben Flugzeugausstellungen sind auch Überflüge über dem Flugfeld der Base geplant. "Es wird jedoch keine akrobatischen Flugvorführungen oder gar eine Flugshow geben", betont Bowen. Um einen Eindruck vom Arbeitsalltag der Militärangehörigen zu bekommen, demonstrieren die Amerikaner unter anderem, wie Sprengstoff entschärft wird. Mit Ice-Cream-, Hot-Dog- und Hamburger-Ständen wollen die Amerikaner ihre deutschen Nachbarn zudem davon überzeugen, dass sie auch kulinarisch etwas zu bieten haben.Die musikalische Bandbreite soll an diesem Tag von Country bis Rock reichen. Und es scheint noch einen Überraschungsgast zu geben, wie Oberstleutnant Bowen andeutet: "Die Leute sollten mal nach Elvis Ausschau halten…" Weitere Einzelheiten zum Programmablauf des Spangdahlemer "Open House" gibt es ab Mitte Juni im Internet (www. spangdahlem.af.mil). Allgemeine Informationen zur Veranstaltung stehen bereits jetzt unter der Open-House-Info-Hotline unter Telefon 06565/615222 zur Verfügung. EXTRA Anfahrt: Der Einlass am Tag der offenen Tür erfolgt über das Südtor der Base an der B 50. Parkplätze werden von dort aus zugewiesen. Shuttle-Busse bringen die Besucher zum Festbereich. Sicherheitshinweise: Alle Besucher werden beim Betreten oder Verlassen der Base überprüft. Es dürfen weder Waffen noch Messer oder scharfe Gegenstände mit auf das Gelände gebracht werden. Zudem ist es nicht erlaubt, Alkohol, Glas, Kühlboxen, Fahrräder, Tiere, Rucksäcke oder große Taschen mitzubringen. Kinderwagen und Rollstühle müssen zusammenklappbar sein, damit sie in die Shuttle-Busse passen. (dj)

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