Einen Tag arbeiten, viele Tage helfen: Das haben Schüler aus dem Kreis Bitburg-Prüm getan. Aber nicht nur sie. In ganz Rheinland-Pfalz begann am 15. Juli die von Human Help Network angeregte Aktion "Tagwerk", an der sich neben neun Schulen im Kreis mehr als 270 Schulen im Land beteiligt hatten. Ziel: Kinder und Jugendprojekte in Ruanda zu fördern sowie eine neue Schule für die Kinder dort aufzubauen. Diese Aktion hat auch das Regino-Gymnasium in Prüm unterstützt. Die jüngeren Schüler beteiligten sich größtenteils an Gruppenarbeiten. Gloria Gutenberg, Klasse 8: "Ich habe am Trommelworkshop mitgemacht und die Leute waren begeistert. Wir hatten viele Zuschauer, und die Kinder werden sich bestimmt über die Spenden freuen." Die älteren Schüler suchten sich hingegen einen bezahlten Job. Einen Job stellen konnte jeder, der eine Beschäftigung für Schüler hatte. Neben Privatpersonen waren auch kleinere und größere Betriebe aufgefordert worden, mitzumachen. Manche jüngeren Schüler verschafften sich dabei erste Eindrücke von einem Job. Stefanie Hansen aus der 6. Klasse: "Ich habe einen Tag lang bei einem Tierarzt mitgeholfen und würde es auch sofort wieder tun. Es war eine gute Idee und hat super viel Spaß gemacht."Jobs in Betrieben und Schulen

Die Schüler, die keinen Arbeitgeber gefunden hatten, wurden in Gruppen eingeteilt und durften für die Schule arbeiten. Sie brachten den Innenhof des Gymnasiums auf Vordermann, wanderten gegen Sponsorengeld für Ruanda, machten die Chemieräume sauber oder erledigten weitere Hausarbeiten. Der Schulzirkus "Reginello" lieferte seine Show vor dem Hit-Supermarkt. Einige Schüler boten Autowäschen an. Alle Teilnehmer spendeten ihre Löhne zugunsten des Projektes. Ein Plus war auch, dass alle Firmen und Betriebe, die Schüler im Rahmen der Aktion Tagwerk beschäftigten, das Arbeitsgeld für den Schüler als Betriebsausgabe absetzen konnten, ohne Lohnsteuer zahlen zu müssen. So kam jeder Cent den Kindern in Ruanda zugute. In allen Schulen des Kreises hatte die Aktion "Tagwerk" für Ruanda Erfolg. Die Grundschule Arzfeld ist an einem extrem heißen Tag gewandert, für jeden gelaufenen Kilometer der 144 Schüler wurde Geld gespendet. Dabei kamen rund 3880 Euro zusammen. Schüler der Realschule Speicher haben 1200 Euro eingenommen. Die Otto-Hahn-Realschule Bitburg, mit einer Klasse vertreten, hat 757 Euro gespendet. Die Astrid-Lindgren-Schule Prüm brachte mit zwei Klassen rund 350 Euro zusammen. Sowohl die Speicherer, die Prümer als auch die Bitburger Schüler hatten sich kleinere "Jobs" gesucht. Von Fenster putzen, kleineren Arbeiten in Getränkemärkten bis hin zum Ausleeren von Spielautomaten bei einer Automatenfirma haben alle viel für das Projekt getan. Die Beteiligung des Europäischen Berufsbildungswerkes Bitburg (Euro-BBW) erstreckte sich über mehrere Tage mit vielfältigen Projekten wie unter anderem dem Bau einer Boule-Bahn in Gransdorf, Pflege von Garten und Grünanlagen in Gransdorf und Verkauf von Eintrittskarten für den Eifelpark Gondorf. Insgesamt kamen 1200 Euro für Ruanda zusammen. Mitgemacht haben auch die Grundschule Bleialf und die Grund- und Hauptschule Schönecken.