Bernd Spindler kandidiert für die SPD

Bernd Spindler soll es für die SPD richten. Der Bürgermeister der VG Kyllburg bewirbt sich um die Nachfolge von Landrätin Beate Läsch-Weber. Die Kandidatur soll beim Parteitag im Januar bestätigt werden.

 Möchte von der Kyll an die Lieser wechseln: Bernd Spindler. TV-Archiv/Foto: Klaus Kimmling

Möchte von der Kyll an die Lieser wechseln: Bernd Spindler. TV-Archiv/Foto: Klaus Kimmling

Wittlich/Kyllburg. Die Bernkastel-Wittlicher Sozialdemokraten haben ihre Ankündigung wahrgemacht. Sie werden mit einem eigenen Kandidaten in die Landratswahl am 27. März 2011 gehen. Und der stammt aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die SPD-Kreisvorsitzende Bettina Brück hat für viele Kenner der Szene eher unerwartet die Kandidatur von Bernd Spindler bekanntgegeben. Einstimmig habe sich Bernkastel-Wittlichs SPD-Kreisparteirat, also Kreisvorstand und Ortsvereinsvorsitzende, für den Juristen aus der Eifel entschieden, sagt sie.

Seit 16 Jahren ist Bernd Spindler Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg (siehe Extra). Eine VG, die aufgrund der Kommunalreform der 70er Jahre Verbindungen mit dem Raum Wittlich hat. Schließlich gehörten die heute zu Spindlers VG gehörenden Orte Gransdorf, Oberkail, Seinsfeld und Steinborn bis dahin zum Kreis Wittlich. Kyllburg ist jedoch auch eine VG, die es nach der anstehenden Reform nicht mehr geben soll. Diese Reform war es übrigens auch, die den gebürtigen Hillesheimer vor einigen Wochen in den Landkreis Bernkastel-Wittlich verschlug. In Traben-Trarbach hatte er eine Diskussionsveranstaltung mit Innenminister Karl Peter Bruch moderiert.

Im Gespräch mit dem TV sagte Spindler, dass er sich auf die Herausforderung freue. Er rechne sich Chancen aus, der erste Sozialdemokrat auf dem Stuhl des Bernkastel-Wittlicher Landrats zu werden. Bisher hat bereits Gregor Eibes (CDU) seine Kandidatur bekanntgegeben (der TV berichtete).

Schon Spindlers Kandidatur zum Bürgermeister stand damals unter ähnlichen Vorzeichen wie die für die Wahl des Landrats am 27. März kommenden Jahres. Der nicht aus der VG stammende oder dort wohnende Sozialdemokrat siegte damals auf Anhieb gegen Helmut Berscheid, einen bekannten Bewerber aus den Reihen der jahrzehntelang dominierenden CDU. Das letzte Wort zur Kandidatur Spindlers haben die Genossen aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich. Nach Auskunft der Kreisvorsitzenden Bettina Brück soll der Jurist bei einem Sonder-Parteitag der Kreis-SPD am 21. Januar 2011 offiziell zum Kandidaten gewählt werden. Zur Person Bernd Spindler, Jahrgang 1954, stammt aus Hillesheim (Vulkaneifelkreis Daun). Ab 1971 arbeitete er bei der Bundeszollverwaltung im Raum Trier. Er machte Abitur und studierte von 1981 bis 1991 mit zweijähriger Unterbrechung wegen Kindererziehung Jura. Ab 1993 arbeitete Spindler bei den Bezirksregierungen in Trier und Neustadt, ehe er als leitender staatlicher Beamter zur Kreisverwaltung Daun wechselte. 1996 gewann der Sozialdemokrat die Urwahl um das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Kyllburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Der 56-jährige Vater von drei Töchtern ist SPD-Fraktionschef im Kreistag Bitburg-Prüm. (har)EXTRA

Die Konsequenz für die VG Kyllburg: Sollte Bernd Spindler am 27. März 2011 zum Nachfolger der bisherigen Bernkastel-Wittlicher Landrätin Beate Läsch-Weber gewählt werden, die zum 1. April 2011 ihren Posten abgibt, müsste in der VG Kyllburg vorzeitig ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Die Amtszeit Spindlers als Verwaltungsoberhaupt in Kyllburg läuft eigentlich erst zum 1. Mai 2012 aus. Fraglich ist allerdings, ob sich überhaupt ein Kandidat für den Posten des Bürgermeisters der VG Kyllburg findet: Die VG soll sich nach der Vorgabe des Landes im Zuge der Kommunalreform nach einem Fusionspartner umsehen. 2013 könnte ein freiwilliger Zusammenschluss kommen, danach droht ein Zwangszusammenschluss. Zwar ist noch nichts entschieden, aber ob es das Amt des Kyllburger Bürgermeisters nach 2014 überhaupt noch geben wird, ist damit ohnehin fraglich. (neb)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort