Bitburg tanzt, klingt und swingt

Das wollte sich kaum einer entgehen lassen: Von der Eifel mal flugs nach England und mit Zwischenstopps in Lettland und der Mongolei dann ganz entspannt wieder über Polen zurück: Mehr als 60 000 Gäste gingen mit bei der Eifeler Wochenend-Weltreise quer durch Bitburg. Dort präsentierten sich gestern beim Festumzug des 43. Folklore-Festivals 35 Gruppen aus 15 Ländern.

Bitburg. Gänsehaut garantiert: Ehrfürchtig erhebt sich das Publikum im voll besetzten Festzelt, zu den jeweiligen Nationalhymnen ziehen die Teilnehmergruppen des 43. Europäischen Folklore-Festivals ein - die Wochenend-Weltreise beginnt. Was folgt ist eine atemberaubende Tanz- und Musik-Show, bei der die Akteure Traditionen und Kostüme ihrer Heimat präsentieren. Applaus-Sieger der ersten "Halbzeit" sind ganz klar die steppenden Schotten im Iren-Kostüm, die Gruppe "Absolutely Legless". "Das ging wirklich ins Blut", sagt Axel Hüls-Horst, einer der "Mitreisenden". "Tanzen ist träumen mit den Füßen", sagt Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit in seiner Begrüßungsrede. Und wie unterschiedlich die Träume verschiedener Kulturen sind, zeigen die Akteure beim "Einzug der Nationen". Während die Tänze der polnischen und flämischen Gruppe das Werbungsverhalten von Mann und Frau demonstrieren, geht es bei den Mongolen eher kämpferisch zu: Die Gruppe "Khan Khentii" bietet gegen Mitternacht beeindruckende Akrobatik, die an Kampfsport erinnert. Jeder findet schnell seine Lieblingsgruppe, ohne dass dabei das große multikulturelle Ganze aus dem Blick gerät."Das ist einfach ein geniales Fest", sagt Christoph Welle, Klarinettist bei den "Götz Buam", die das Festival schon seit Jahren bereichern. Er schätzt den Austausch der Nationen untereinander. "Und es ist immer wieder schön, dabei von Jahr zu Jahr auch bekannte Gesichter wiederzusehen", ergänzt sein Band-Kollege Helmut Erhard. Keine Frage, dass die munteren Burschen aus Jagsthausen zu vorgerückter Stunde wieder im Festzelt auf den Tischen stehn, um "Rosamunde" zu spielen. So gerüstet konnte beim Festumzug ja nichts mehr schief gehen. Bei bestem Wetter säumten mehr als 25 000 Besucher die Gassen; insgesamt dürfte das 43. Folklore-Festival wieder um die 60 000 Leute nach Bitburg gelockt haben.Weitere Texte auf Seite 10Click Me-Bilder auf Seite 24

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