"Blut-Wette" für einen guten Zweck

Die Bereitschaft, Blut zu spenden, geht deutschlandweit stark zurück. Im Eifelkreis greift das Deutsche Rote Kreuz (DRK) nun zu einem eher ungewöhnlichen Mittel. Der DRK-Vorsitzende Michael Billen hat gewettet, innerhalb eines Jahres 1000 Erstspender zu rekrutieren.

 Wie viele andere Menschen, so hatte auch Michael Billen Angst davor, Blut zu spenden. Denn sein erster Versuch musste sehr abrupt abgebrochen werden: „Ich war weiß wie eine Wand“, sagt Billen. Seine Angst hat er nun vor zahlreichen Kameras besiegt und festgestellt, dass es überhaupt nicht schlimm war. TV-Foto: Katharina Hammermann

Wie viele andere Menschen, so hatte auch Michael Billen Angst davor, Blut zu spenden. Denn sein erster Versuch musste sehr abrupt abgebrochen werden: „Ich war weiß wie eine Wand“, sagt Billen. Seine Angst hat er nun vor zahlreichen Kameras besiegt und festgestellt, dass es überhaupt nicht schlimm war. TV-Foto: Katharina Hammermann

Bitburg-Prüm. Weiche Knie hatte er schon, schließlich war sein erster Versuch vor einigen Jahren gescheitert. Nun aber wollte er es wissen. Deshalb nahm er am Mittwoch in der Theobald-Simon-Schule einen neuen Anlauf und ging mit gutem Beispiel voran, weswegen er sich nun endlich als Blut-Erstspender bezeichnen darf: Michael Billen, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Bitburg-Prüm, möchte nämlich mit ungewöhnlichen Mitteln dafür sorgen, dass die Spendenbereitschaft wieder zunimmt. 1000 Euro für die Ortsvereine

Mit Funktionären des für den Eifelkreis zuständigen Blutspendedienstes West in Bad Kreuznach hat der Politiker gewettet, innerhalb eines Jahres 1000 Erstspender zu werben. Wenn der DRK-Kreisverband dies schafft, bekommt jeder der 13 Ortsvereine 1000 Euro, die in die Ausrüstung gesteckt werden können.Seit dem 30. Juni 2007 läuft die Aktion, die nach aktuellem Stand bisher knapp 500 neue Blutspender an die Nadel gelockt hat. Immerhin winkt allen, die mitwirken, ein ziemlich großes Dankeschön: Während des Europäischen Folklore-Festivals in Bitburg wird es nämlich für alle Teilnehmer eine DRK-Rocknacht geben, bei der unter anderem die durch Stefan Raabs Bundesvision-Song-Contest bekannte Gruppe "Peilomat" auftreten wird. Außerdem gibt es an dem Abend Musik von "We rock", dem Original-Ensemble des Queen-Musicals "We will rock you". Diese Veranstaltung ist am Freitag, 11. Juli, auf dem Festgelände "Altes Gymnasium" in Bitburg. 100 Schüler schließen sich an

Nach den Worten von DRK-Geschäftsführer Wolfgang Rieder hat sich der Blutspendedienst West inzwischen an alle Kreisverbände gewandt mit der Bitte, das Aufkommen zu forcieren. "Wir brauchen mehr Blut, nicht nur für Unfallopfer, sondern zum Beispiel auch für Tumor-Kranke, um den klinischen Bedarf abzudecken", betont Rieder. In dem Kontext betont Michael Billen: "Wir müssen den jungen Menschen klarmachen, dass sie mit einer Spende Leben retten können, und dass dies gleichzeitig eine gute Gelegenheit ist, ihr eigenes Blut kostenlos analysieren zu lassen."Dass es im Eifelkreis viele junge Menschen gibt, die das Signal verstanden haben, zeigten am Mittwoch Schülerinnen und Schüler der Theobald-Simon-Schule in Bitburg. Denn nicht nur Michael Billen spendete dort erstmals Blut, sondern 100 von ihnen waren bereit, sich der Aktion aktiv anzuschließen. Bis zum 30. Juni 2008 ist also noch Zeit: Bis dahin müssen die restlichen rund 500 Erstspender geworben sein.

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