CDU verteidigt absolute Mehrheit, SPD bricht ein

BITBURG-PRÜM. Die absolute schwarze Mehrheit im Bitburg-Prümer Kreistag bleibt bestehen. Von den herben Verlusten der SPD profitiert vor allem die FWG.

Bei Redaktionsschluss waren 253 von 265 Stimmbezirken im Kreis Bitburg-Prüm ausgezählt. Demnach verzeichnet die CDU einen Stimmenanteil von 52,4 Prozent (Wahl 1999: 53,84 Prozent). Damit verfügt sie im neuen wie im alten Kreistag über 22 Sitze - die absolute Mehrheit im 42er-Gremium ist knapp gesichert. Starke Verluste erleidet hingegen die SPD. Ihre 22,1 Prozent (1999: 28,74) reichen gerade noch für neun statt bisher zwölf Sitze. Als ein Wahlsieger darf sich die FWG fühlen. Sie legt deutlich zu von 9,25 auf 14,1 Prozent. Das bringt sechs statt bisher vier Sitze. Die FDP schwankt lange zwischen zwei und drei Sitzen. Bei Redaktionsschluss sind es 6,1 Prozent (1999: 4,26 Prozent), das reicht für drei Sitze. Die Grünen bleiben bei zwei Sitzen, bekommen 5,3 Prozent (1999: 3,9 Prozent). Weitere Listen haben sich nicht für den Kreistag beworben. Die Wahlbeteiligung liegt bei 66,37 Prozent. Alle sind zufrieden - nur die SPD nicht

"Ich bin sehr zufrieden. Der Erhalt der absoluten Mehrheit ist eine starke Leistung", sagt CDU-Kreisvorsitzender Michael Billen. "Alle anderen haben damit ihr Wahlziel verfehlt. Die SPD hat ihr Ergebnis der Politik von Gerhard Schröder und Franz Müntefering in Berlin zu verdanken." SPD-Listenführerin und -Landtagsabgeordnete Monika Fink findet es "schade für die Leute, die eine gute Kommunalpolitik gemacht haben und nichts für den negativen Bundestrend können". Den Zuwachs für die FWG führt sie auf die Parteienverdrossenheit zurück. FWG-Listenführer Joachim Streit stahlte wegen seiner Wiederwahl als Bitburgs Bürgermeister, aber auch über das Kreistagsergebnis. "Die Strategie mit der Dreierspitze Marzellus Boss, Dieter Müller und mir sowie unserem reinen Sachwahlkampf ist gut beim Wähler angekommen. Sechs Sitze sind wirklich klasse." FDP-Kreisvorsitzende Marie-Luise Niewodniczankska ist "sehr zufrieden" mit dem Wahlausgang: "Als kleine Partei müssen wir uns mächtig strecken, um auch gegen die FWG zu bestehen. Über die drei Sitze bin ich wirklich glücklich." Ulrike Höfken hofft bei Redaktionsschluss noch auf einen dritten Sitz, ist aber auch mit zwei Sitzen nicht unzufrieden. Den Grund für die SPD-Verluste sieht sie im Bundestrend. Rückblick auf den Wahlabend: Im Kreishaus herrscht auch nach 18 Uhr noch entspannte Ruhe. Teller mit Plätzchen, Brötchen, Käse, Wurst und Gurken sind vorbereitet. Hermann-Josef Fuchs und Stefan Mayer, Mitarbeiter der Kreisverwaltung, klicken entspannt durch die Wahlseiten. 265 Stimmbezirke - das kann dauern, zumal erst die Europawahl ausgezählt wird. Nur Mitarbeiter der Verwaltung und zwei Medienvertreter nutzen die Gelegenheit, auf der Beamer-Leinwand die Entwicklung zu verfolgen. Von interessierten Gästen keine Spur. Zunächst genießt der Fernseher mit dem EM-Spiel Schweiz gegen Kroation mehr Aufmerksamkeit. Alternativ wird zur Formel Eins gezappt. "Ich komme später wieder", sagt Landrat Roger Graef und verschwindet in seinem Büro. Als gegen 18.45 Uhr der erste Wahlbezirk komplett ist, blickt alles gebannt auf den Rechner. 20 von 21 wahlberechtigten Bürger der Ortsgemeinde Etteldorf (VG Kyllburg) bescheren der SPD starke Verluste, den kleinen Gruppierungen Gewinne. Ein Omen für den Wahlabend? Michael Billen lässt sich das Ergebnis sofort per Telefon in die Geschäftsstelle der CDU durchgeben. Nach 64 ausgezählten Stimmbezirken zeigt sich um 19.35 Uhr ein ersten Trend mit einer blutenden SPD auf der einen Seite sowie den vor Kraft strotzenden Fraktionen von CDU und FWG auf der anderen Seite. Um 20.01 Uhr sieht Michael Schumacher im roten Ferrari als Erster die Zielflagge des Grand Prix. Im Kreistag Bitburg-Prüm schafft die gleichfarbige Part die Wende nicht mehr.

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