"Will noch jemand von den Erwachsenen was spielen?", fragt Christopher Meux mit gespielter Verzweiflung. Der Musiklehrer hat tatsächlich ein Problem: Er soll eigentlich das Publikum so lange musikalisch unterhalten, bis die Jury des schulinternen Wettbewerbs ihre Entscheidung gefällt hat. Aber das zieht sich. Die Aufgabe der Juroren ist alles andere als einfach. In den zwei Stunden davor haben die 16 Solisten und Ensembles der Schule ihrem Publikum viel Freude bereitet. Deshalb gilt auch für sie der alte Spruch: Jeder hat schon gewonnen, ganz egal, wie die Preise verteilt werden.Nicht nur Klassik findet Anklang

Mittlerweile hat Meux schon den kompletten Fürstensaal zum Kanon-Singen gebracht. Dann wird der Animator erlöst: Die Jury kommt. Gleich wird seine Kollegin Alexandra Becker die Namen der Erstplatzierten bekannt geben. Eine davon, das steht für alle schon vorher fest, ist Friederike Schmidt. Die Schülerin aus der neunten Klasse hat, begleitet von Lehrer Martin Leineweber am Piano, den "Czardas" von Vittorio Monti gespielt und das Publikum restlos mitgerissen. Den Sieg in der Kategorie "Solobeiträge der Stufen neun bis zwölf" teilt sie sich mit Klarinettistin Julia Hansen (10n2), die Luigi Bassis "Nocturne" ebenfalls souverän dargeboten hat. Bei den Jüngsten gewinnt Ann-Kathrin Wehse aus der "6a" mit ihrem "Caprice für Horn" von James D. Ployhar. Heiner Wiberny, erster Altsaxofonist der WDR-Big-Band, schrieb das Stück, mit dem sich bei den Ensembles Johannes Born, Nikola Lentz, Anne Nosbers und Anne Zengerling (alle MSS 11) den Hauptpreis holen: Ein erfrischender Saxofon-Ausflug in den Jazz mit dem Titel "Ulla in Africa". Das sind nur die Erstplatzierten nach knapper Entscheidung. Und nicht nur Jazz und Klassik stehen auf dem Programm: Auch für Pop-Gesang ist Platz, und Daniel Schumacher sorgt für Spaß mit seiner Tenorhorn-Interpretation von "Wer hat an der Uhr gedreht", dem "Paulchen-Panther"-Lied aus dem Abspann der Fernseh-Trickserie. Das ermutigende Fazit von Musiklehrer Markus Wolsiffer: "Wahnsinnig tolle Beiträge. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Macht weiter so, es lohnt sich." Und Jurymitglied Martin Fleck vom Verein der Ehemaligen des Gymnasiums, der auch die Schirmherrschaft übernommen hat, bittet zur Begeisterung des Publikums Friederike Schmidt erneut nach vorn: Den "Czardas" wollen alle noch einmal hören, großer Schlussapplaus. Aber weil sämtliche Schüler an diesem Abend tolle Leistungen gebracht haben, werden sie jetzt auch alle genannt. Neben den bereits Erwähnten haben außerdem mitgemacht - als Solisten oder im Ensemble: Jennifer Krütten, Olivia Linden (beide 6a), Mariam Misakiam (6n2), Annemarie Balter (8n3), Stefanie Frauenkron (9n1), Rahel Löwentraut (9n3, Sonderpreis für Klavier-Begleitung bei zahlreichen Beiträgen), Regina Schömig (10a), Ulrike Meyer (10n1), Pia Schellen (10n3), Marco Lambertz, Nina Schweißthal, Marina Wonner, Melanie Berkels (alle MSS 11).