Das Ende der unendlichen Geschichte

Gute Nachrichten aus Kyllburg: Das seit Jahren leer stehende Hotel "Eifeler Hof" ist verkauft. Die Gerüchte über einen kurz bevorstehenden Verkauf hatten sich in den vergangenen Wochen verdichtet. Anfang dieser Woche ist nun der Kaufvertrag unterzeichnet worden. Neuer Besitzer ist nach TV-Recherchen der Bitburger Unternehmer Manfred Grommes.

Kyllburg. Jedes Auto, das beim "Eifeler Hof" vorfährt, wird genau begutachtet. Dass es sich nicht um Hotelgäste handelt, ist klar. Denn das frühere Kyllburger Nobelhotel hat seine Türen seit 1999 geschlossen. Vor allem auswärtige Kennzeichen sorgen für reichlich Gesprächsstoff. In jedem wird ein möglicher Käufer gesehen.Vor zwei Tagen war der Auflauf vorm "Eifeler Hof" besonders groß. "An diesem Tag könnte auch der Kaufvertrag unterzeichnet worden sein", vermutet ein Kyllburger Bürger. Ein anderer Beobachter des Geschehens wandte sich mit der vermeintlich guten Nachricht an die Redaktion des Trierischen Volksfreunds.

Zwangsversteigerung nun vom Tisch

Bernd Spindler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg, der in den vergangenen Jahren eine Vermittlerrolle zwischen Kyllburg und dem Makler des Hotels spielte, bestätigte auf mehrfache TV-Nachfrage das Gerücht: "Ja, es stimmt. Der "Eifeler Hof" ist verkauft."

Wer der neue Eigentümer des früheren Hotels, in dem einst Kaiser Wilhelm II. übernachtet hatte, ist? Da halten sich sowohl Spindler als auch Ernst Stanke, Mainzer Makler der Immobilie, völlig bedeckt. "Es ist ein Unternehmer aus der Region", verrät Spindler. Mehr ist aus den beiden jedoch nicht herauszubekommen. Das gibt jedoch weiter Anlass für Spekulationen im beschaulichen Kyllburg. Laut Informationen des Trierischen Volksfreunds sollen am Ende zwei Bewerber um das Hotel im Rennen gewesen sein.

An diesen Gerüchten beteiligt sich Bürgermeister Spindler nicht: "Es ist nur wichtig, dass die unendliche Geschichte ,Eifeler Hof' nun endlich ein Ende hat. Die Zeit des Leerstands scheint vorbei zu sein. Jetzt muss das Haus schnell wieder ans Netz." Bisherige Besitzerin des 1890 erbauten Hotels war die mittlerweile zahlungsunfähige Immopeg Immobiliengesellschaft.

Einer, den einige Kyllburger für den neuen Besitzer halten, ist der Bitburger Unternehmer Manfred Grommes. Er ist in letzter Zeit des Öfteren dabei gesehen worden, wie er im "Eifeler Hof" ein- und ausgegangen ist. Mit der Frage konfrontiert, ob er der neue Besitzer des Kyllburger Hotels sei, antwortet Grommes: "Ja, ich bin es. Wir waren auch schon beim Notar." Darüber, was er mit dem "Eifeler Hof" vorhat, schweigt er sich noch aus. Erst in etwa zwei Wochen möchte er über seine Pläne sprechen.

Unter der Rubrik "Versteigerungen" im Trierischen Volksfreund fand sich gestern noch der "Eifeler Hof". "Im Wege der Zwangsvollstreckung", hieß es dort, sollte die Immobilie am 16. August beim Gericht in Bitburg unter den Hammer kommen. Der Verkehrswert für das gesamte Anwesen wird mit rund 1,5 Millionen Euro angegeben. Dazu wird es nun nicht mehr kommen. Für welchen Betrag die Immobilie nun den Besitzer gewechselt hat, ist nicht genannt worden. Bereits im April gab es einen Zwangsversteigerungstermin - ohne Erfolg. Das einzige Gebot von 100 000 Euro hatte die Bank, die die Immobilie von der zahlungsunfähigen Firma Immopeg übernommen hat, abgelehnt (der TV berichtete).

Meinung

Positives Signal für Kyllburg

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Redewendung mag durch journalistische Dauerbenutzung ziemlich abgenutzt sein. Viele Kyllburger Bürger hatten aber die Hoffnung, dass das frühere Vorzeigehotel "Eifeler Hof" irgendwann einen neuen Besitzer findet und wieder Leben in das große Gebäude im Ortskern einzieht, längst aufgegeben. Zu viele Seifenblasen waren in den vergangenen Jahren zerplatzt. Nun ist es jedoch amtlich: Der "Eifeler Hof" hat mit Manfred Grommes einen neuen Besitzer gefunden. Und allein diese Tatsache sollte schon einmal Anlass sein, der Zukunft in Kyllburg optimistisch entgegenzusehen. Es tut sich etwas. Jetzt ist es an dem neuen Eigentümer, sein Nutzungskonzept für den "Eifeler Hof" vorzustellen. Die Stadt Kyllburg und die Verwaltung sollten versuchen, mit dem Bitburger Unternehmer konstruktiv zusammenzuarbeiten. Nur so besteht die Chance, dass beide Seiten von dieser neuen Entwicklung profitieren. Wenn alles optimal läuft, könnte eine Neueröffnung des Hotels "Eifeler Hofs" eine Initialzündung für die Stadt Kyllburg und die Region bedeuten. d.juchem@volksfreund.de

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