Das Schulklima soll profitieren
An den Schulen im Kreis ist die Auseinandersetzung mit Konflikten und Streitigkeiten Alltagsgeschäft - für Lehrer und Schüler. An der St.-Michael-Hauptschule in Speicher wird dieses Thema neu angegangen: Die Streitschlichtergruppe lebt wieder auf.
Speicher. (red) Unter Leitung der Schulsozialarbeiterin und einer pädagogischen Fachkraft finden sich einmal in der Woche 16 Schüler aus den Klassen 6 bis 9 zur Streitschlichter-Ausbildung zusammen. Die Teilnahme ist freiwillig - laut Schulsozialarbeiterin Andrea Gerntke eine wichtige Voraussetzung zum Gelingen. Langfristiges Ziel soll ein sich selbst erhaltendes System sein: Irgendwann sollen die älteren Schüler die jüngeren ausbilden. Bis dahin werden den zehn Mädchen und sechs Jungen jede Woche Handlungskompetenzen und jede Menge Wissen über Konflikte und deren Entstehung, Gefühle und Kommunikation und mögliche Lösungswege vermittelt. Positiver Nebeneffekt für die Streitschlichter selbst: Ihre sozialen Kompetenzen werden gefördert. Im gesamtschulischen Kontext spielt die Aufwertung prosozialen Verhaltens und damit die Hervorhebung der Eigenverantwortung der Schüler für das Schulklima eine große Rolle. Die Lehrkräfte werden von Alltagskonflikten entlastet. Nebeneffekt: Schülerinterne Konfliktlösungen werden nachhaltiger betrieben und von den Schülern eher akzeptiert als von Erwachsenen angeleitete Lösungswege. Am Beginn der Ausbildung stand ein erlebnispädagogischer Tag im Waldseilgarten des Palais e.V. im Weißhauswald, Trier. Beim Hochseilklettern konnten wichtige Fähigkeiten wie Vertrauen, Kommunikation, Teamarbeit und Motivation erprobt werden.
Ab dem nächsten Halbjahr soll die Praxisarbeit der Elf- bis 16-Jährigen losgehen.