Das Stacheltier klettert auf Platz zwei

PRÜM. Wer kann am besten recherchieren, schreiben und fotografieren? Zum dritten Mal in Folge haben Schüler der Kaiser-Lothar-Realschule (KLR) beim Schülerzeitungswettbewerb des Landes einen der drei besten Plätze belegt.

Donnerstagnachmittag, kurz vor 13 Uhr. Mehr als 400 Kinder und Jugendliche stürmen aus der Prümer Realschule und freuen sich auf ihren schulfreien Nachmittag. Nicht so Johannes, Mathias, Jil, Ines & Co. Sie bleiben freiwillig länger in der Schule, um einem ihrer liebsten Hobbys nachzugehen: schreiben für ihre Schülerzeitung. Seit zehn Jahren wird an der Kaiser-Lothar-Realschule in Prüm der "Igel" herausgegeben. Einmal in der Woche treffen sich 14 junge Journalisten, um zu recherchieren, zu schreiben, zu layouten und Fotos zu bearbeiten. Und dieses Hobby betreiben sie so intensiv, dass es ihnen in diesem Jahr schon wieder gelungen ist, ihrer Urkundensammlung einen weiteren Preis hinzuzufügen. Beim Schülerzeitungswettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz, der alle zwei Jahre ausgeschrieben wird, belegten sie den zweiten Platz. "Diese Auszeichnungen sind nicht nur Lob für die geleistete Arbeit, sondern zugleich auch Ansporn, die nächsten Ausgaben wieder in der gleichen Qualität zu erstellen und dieses hohe Niveau zu halten. Allerdings wird es immer schwieriger, geeignete Mitarbeiter für die Redaktion zu finden", sagt Volkmar Herbst, der betreuende Lehrer. Die Preise - auch beim bundesweiten Schülerzeitungswettbewerb des Magazins "Spiegel" waren die Prümer schon erfolgreich - kommen nicht von ungefähr. Denn die Kaiser-Lothar-Realschule legt großen Wert auf die Schulung der Redakteure. "Dazu gehört auch die Vermittlung stilistischer Feinheiten und von Grundlagen des Zeitungsmachens während der Redaktionssitzungen und in außerschulischen Seminaren", erklärt Herbst. Neben den regelmäßigen Treffen nahmen mehrere Redakteure erst im Oktober mit dem Beratungslehrer an einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung in Neuwied, im dortigen Bildungswerk Heinrich-Haus, teil. "Wir haben dort richtig viel dazu gelernt", erzählt Mathias Bannholzer, der seit diesem Schuljahr neu im Igel-Team mitmischt.Computerprogramme statt Schere und Kleber

Recherche, Formulieren sowie die Arbeit mit neuen Layout- und Bildbearbeitungsprogrammen am Computer, die auch an der Realschule verwendet werden, standen auf dem Programm. Die Zeiten, als noch mit Schere, Schnippelbuch und Kleber gearbeitet wurde, sind auch hier längst vorbei. Beim "Igel" kommt es allen Beteiligten nicht nur auf den exakt recherchierten und gut formulierten Inhalt an. Das Ergebnis soll auch nach außen hin toll aussehen: Hochglanzpapier, etliche eigene Fotos und ein rundum gelungenes Layout tragen mit dazu bei, immer wieder zu den erfolgreichsten Schülerzeitungen im Land zu gehören. Herbst: "Dabei entstehen nicht unerhebliche Kosten, die nun gerne auch durch die erhaltenen Geldpreise abgemildert werden können. Dazu kommen die hohen Druckkosten der Ausgaben, die bei weitem nicht nur durch den Verkauf der Exemplare gedeckt werden können, so dass das Erscheinen der Zeitung jedes Jahr aufs Neue von Werbern und Spendern abhängig ist." Bliebe nur noch ein Problem: Fünf langjährige Mitarbeiter arbeiten an ihrer Abschiedsausgabe. Sie beenden im Sommer ihre Schulzeit. Wenn der "Igel" weiter wehrhaft und stachelig bleiben soll, müssen immer wieder Schüler für die Mitarbeit interessiert werden. Neue Mitglieder sind stets willkommen. Chefreakteur Johannes Dhur: "Wir freuen uns über jeden, der bei unserer Zeitung mitarbeiten möchte, denn auch der nächste Wettbewerb steht schon bald wieder an."

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