"Das ist die Chance, etwas zu bewegen"

MALBERG. Der Beginn der Ortskernsanierung Malberg rückt näher. Nach Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen haben sich mehr als 60 Bürger bei einer Versammlung im Dorfgemeinschaftshaus informiert.

"Was Sie sich aufgebaut haben, wollen wir sichern und bewahren für die Zukunft." So fasste Ortsbürgermeister Friedel Hargarten den Hintergrund der geplanten Ortskernsanierung in Malberg zusammen. Einzelheiten erfuhren die Bürger von Diplom-Ingenieurin Nicole Cirsovius vom Bitburger Planungsbüro Isu. Durch die Auswertung einer umfangreichen Fragebogenaktion unter den Malbergern hatten sich drei Hauptziele ergeben: Stärkung der Wohnfunktion (Sanierung/Umbau/Abriss von Häusern, Umgestaltung von Freiflächen) Stärkung der touristischen Funktion (unter anderem Nutzungskonzept Schloss Malberg) Stärkung von Handel, Dienstleistung und Gastronomie (Sicherung der Grundversorgung).Mehr Leistung für den gleichen Beitrag

Aus einer langen Liste konkreter Maßnahmen hat der Gemeinderat in Abstimmung mit Planern und Behörden eine Handvoll ausgewählt, die "hohe Priorität" genießen: private Sanierungen, Beschilderung im Ort, Parkplatz am Schloss und Schlossstraße sowie die Straßenraumgestaltung Am Neidenbach in Verbindung mit dem Kirchplatz. "Private Maßnahmen, die den städtebaulichen Zielen entsprechen, werden in der Regel mit 20 Prozent der zuschussfähigen Kosten gefördert", erklärte Isu-Chef Klaus Zimmermann. Von der Fördersumme muss die Gemeinde wiederum 20 Prozent selbst aufbringen. Der Rest kommt vom Land Rheinland-Pfalz. Bei bestimmten öffentlichen Maßnahmen wie dem Ortsstraßenbau werden Bürger zwar wie gewohnt über Beiträge zur Finanzierung herangezogen. Aber zusätzliche Kosten für Mehraufwand etwa durch Pflaster oder Begrünung können mit Fördergeld bezahlt werden. "Für den gleichen Eigenbeitrag bekommen die Bürger also mehr. Die Sanierung hat für Bürger keinerlei Nachteile", warb Zimmermann für das Gesamtprojekt. "Die Förderung ist ein Anstoß, bestimmte Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Das ist die Chance, etwas zu bewegen." Hargarten zitierte das Beispiel des Nachbarorts Kyllburg, wo innerhalb von zehn Jahren rund fünf Millionen Euro Investitionen geflossen seien. Norbert Breuer von der Verbandsgemeinde-Verwaltung verwies auf die Sonderabschreibungsmöglichkeit: Den Eigenanteil für Gebäudesanierungen können Bürger über zehn Jahre verteilt von der Steuer absetzen.Vorzeitigen Baubeginn beantragen

Aus den Reihen der Zuhörer kamen zunächst Forderungen, das Dorf insgesamt sauberer und ordentlicher zu halten. Fragen stellten die Zuhörer vor allem zur konkreten Förderung. Ein Anstrich oder ein neuer Verputz allein wird nicht gefördert. Erneuert ein Hausbesitzer jedoch die Fenster oder verbessert die Wärmedämmung (Substanzverbesserung), kann ein dadurch automatisch notwendiger Anstrich ebenfalls mitgefördert werden. "Deshalb ist die Beratung vorab so wichtig", betonte Cirsovius. "Wer schon etwas vorhat, kann sich an die Verbandsgemeindeverwaltung wenden, um den vorzeitigen Baubeginn zu beantragen." Als erste öffentliche Maßnahme will sich die Gemeinde den Kirchplatz vornehmen. Auf welche Weise der Platz künftig attraktiver gestaltet werden soll, ist allerdings noch völlig offen. Gleiches gilt für den nahen Spielplatz "Am Neidenbach". Einige Ratsmitglieder favorisieren die Umwandlung in einen Parkplatz, wobei im Gegenzug der Neidenbach ein Stück weit geöffnet und als natürlicher Bachlauf gestaltet werden soll. Andere wollen den Spielplatz auf jeden Fall erhalten. Diskutieren will der Rat die Anregung, den Fußweg zum Ehrenmal rechtzeitig zur 100-Jahr-Feier der Pfarrkirche St. Quirinus in diesem Jahr auf Vordermann zu bringen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort