"Das kriegen wir schon gebacken"

METTERICH. Mit einer spontanen Siegesparty haben die Mettericher den ersten Platz beim Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" gefeiert. Alle Bürger sind mächtig stolz auf den Erfolg.

Immer wieder muss Rita Reiter die Geschichte erzählen: "Ich stehe im Baumarkt und rufe per Handy im Ministerium an. Plötzlich ist Minister Hans-Arthur Bauckhage dran und gratuliert mir zum Staatsehrenpreis für Metterich." Diesen Titel und 1800 Euro obendrauf bekommt der Erstplatzierte in der Hauptklasse von "Unser Dorf hat Zukunft". Ein Traum ist wahr geworden - das muss gefeiert werden. Die Glocken der Kirche läuten, die Feuerwehrsirene schlägt Alarm. Autofahrer flanieren hupend die Dorfstraßen auf und ab. Spontan strömen 40, 50 Bürger zur neuen Mitte mit Dorfladen, Gemeindehaus, Feuerwehrgerätehaus, Friedhof, Stier-Skulptur und naturnahem Spielplatz. Mit Saft oder Sekt stoßen die stolzen Gewinner an: Kinder, Eltern und Senioren. "Mir ist das Herz in die Knie gerutscht", bekennt Rita Reiter. Die Zweite Beigeordnete hat Ortsbürgermeister Rainer Wirtz im Urlaub die glückliche Nachricht übermittelt. Dessen beliebter Spruch "Das kriegen wir schon gebacken" hat sich also wieder einmal bewahrheitet. Dieses Dorf bei Bitburg ist ein Phänomen. Etwas versteckt gelegen, aber doch verkehrsgünstig an der B 50 und A 60. 506 Einwohner, aber mehr als 600 Vereinsmitglieder: Die Mettericher lieben Geselligkeit. Und ziehen daraus ihre Stärke. Nur ein Beispiel: Nach der Flutkatastrophe in Südostasien stampften sie ein Benefiz-Fest aus dem Boden, das 14 000 Euro Spenden für Opfer einbrachte (der TV berichtete). "Mit dem ersten Platz habe ich nicht gerechnet", sagt der Erste Beigeordnete Michael Feinen. "Der Zusammenhalt im Dorf war noch nie so gut. Bürgermeister Jürgen Backes und die Verwaltungen von Kreis und Verbandsgemeinde haben uns bestens unterstützt." Elfriede Crames nutzt die Gelegenheit zur Werbung für das Backfest am 10. und 11. September: "Den Erlös verwenden wir für gemeinnützige Zwecke im Dorf." Denn zu tun gibt es immer etwas. Dann heißt es also bald wieder: "Das kriegen wir schon gebacken."

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