"De Komp leeft rem"

WALLERSHEIM. (cus) In Eigenleistung haben einige Wallersheimer einen Wassertrog aus dem Jahr 1883 auf Vordermann gebracht und durch eine Natursteinmauer ergänzt.

Seit 120 Jahren steht ein großer Sandsteintrog in der Nähe der Wallersheimer Pfarrkirche. "Früher wurde das Vieh aus dem halben Ort hierher zur Tränke geführt", berichtet Fritz Trappen. "Wenn ein Schüler mit schmutzigen Händen oder Füßen zur Schule kam, schickte ihn der Lehrer erst einmal zum Waschen im Trog." Viele Erinnerungen ranken sich um den "Komp", der immer auch Treffpunkt für die Einwohner war. Dieser Brauch litt, als die Wasserzufuhr versiegte. Bei der Pflasterung der Straße vor zwei Jahren packte die Ortsgemeinde die Gelegenheit beim Schopf, suchte und fand die alte Wasserleitung. Ergebnis: "De Komp leeft rem", endlich plätscherte es wieder. Eine Gruppe von Nachbarn säuberte den Trog und zog dahinter eine Mauer aus Natursteinen hoch. Dort prangt eine Tafel mit drei Jahreszahlen: 1883, 1941 (damals wurde der Komp einige Meter versetzt) und 2003. Manfred Breuer, neuer Besitzer der alten Schule, übernahm eine Patenschaft für den Trog. "Eine vorbildliche Aktion", befand Ortsbürgermeister Hans Fomin beim spontanen "Komp-Fest". "Es gibt weitere Stellen, die sich über Patenschaften verschönern ließen. Die Gemeinde steht voll dahinter."

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