Dem Freiheitsvogel Beine gemacht

Die idrei Sandsteinreliefs auf dem Kyllburger Stiftsberg wurden restauriert. Der Bildhauer Nico Hogervorst übernahm die Arbeiten im Auftrag des Kyllburgers Manfred May. Der ehemalige Vorsitzende des Fördervereins "Freunde der Kyllburger Stiftskirche" hatte den Auftrag in Abstimmung mit der Pfarrgemeinde und der Denkmalpflege erteilt.

 Der niederländische Bildhauer Nico Hogervorst, der sich in St.Johann, einem Ortsteil von Sankt Thomas niedergelassen hat, hat Sandsteinreliefs in Kyllburg restauriert. TV-Foto: Rudolf Höser

Der niederländische Bildhauer Nico Hogervorst, der sich in St.Johann, einem Ortsteil von Sankt Thomas niedergelassen hat, hat Sandsteinreliefs in Kyllburg restauriert. TV-Foto: Rudolf Höser

Kyllburg. Die drei in eine Mauer eingelassenen Sandsteinreliefs auf dem Kyllburger Stiftsberg sind bedeutsame Überreste jener Blütezeit, als die "Stiftsfreyheit" in Kyllburg von großer Bedeutung war. Gegründet wurde das Stift Kyllburg im Jahr 1276. Es gewährte Schutz vor Verfolgung. Der ursprüngliche Umfang der Stiftsimmunität betrug in nordsüdlicher Richtung 350 und in ostwestlicher Richtung 250 Meter. Steinerne Zeugen dieser ruhmreichen Vergangenheit wurden kürzlich von dem niederländischen Bildhauer Nico Hogervorst restauriert. "Als wichtige Maßnahme konnten wir in diesen Tagen die Restaurierung von drei Reliefs abschließen." Originalsubstanz unverändert beibehalten

In der Mitte befinden sich die große Stiftsfreyheit, links der Freiheitsvogel, der die Stiftsimmunität rechtlich versinnbildlicht, und rechts das Familienwappen des letzten Stiftsdechanten Christoph Philipp Nell. "Er war 1802 hier Dechant, als das Stift durch Napoleon im Zuge der Säkularisation aufgelöst wurde", erklärt Manfred May.Die Restaurierungsarbeiten führten Pfarrgemeinde und der Kreisdenkmalpfleger in enger Abstimmung aus. "Unser Bestreben war es, die Originalsubstanz unverändert beizubehalten. Ich habe die Fugen freigelegt, alles neu mit mineralhaltigem Mörtel ausgefugt und den Freiheitsvogel restauriert. Hier wurden die Beine nachmodelliert", beschreibt Nico Hogervorst die Arbeiten.Auf ein Versetzen der Reliefs innerhalb der Mauer wurde verzichtet. So wurden Beschädigungen der Originale vermieden. "Wir werden versuchen, in Abstimmung mit der Denkmalpflege, die Genehmigung dafür zu erhalten, dass wir die Schrift der Stiftsfreyheit etwas nachziehen dürfen. Sie könnte dann besser gelesen werden", sagt Manfred May, der ehemalige Vorsitzende des Fördervereins "Freunde der Kyllburger Stiftskirche".Vor der Restaurierung der Reliefs wurde ein Wegekreuz neu aufgestellt. Doch damit nicht genug: In absehbarer Zeit sollen weitere Restaurierungsarbeiten im Bereich der Mauer erfolgen.

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