Der Lückenschluss kommt

BITBURG. Das Ende jahrelanger Auseinandersetzungen zwischen einem Grundstückseigentümer und der Stadt Bitburg scheint in greifbarer Nähe zu sein. Ab Ende August sollen die Straßen- und Rohrleitungsarbeiten nach langem Stillstand in der Straße "Im Nimstal" in Stahl abgeschlossen werden.

Nur wenige Meter fehlen noch. Dann ist die Straße "Im Nimstal" komplett neu gestaltet. Allein vor einem Anwesen befindet sich die Gemeindestraße in einem schlechten Zustand. Grund dafür sind Auseinandersetzungen zwischen Grundstücksbesitzer Leo Haus und der Stadt Bitburg. Die scheinen nun beigelegt. Am 29. August sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Dimensionierung ist weiter umstritten

Die Gründe für den Streit zwischen Kommune und Bürger reichen weit zurück und sind wohl auch nicht bis ins letzte Detail darstellbar. Den Bau von Straße und Kanal verhinderte Familie Haus aufgrund der ihrer Meinung nach zu geringen Dimensionierung eines Rohres, durch den der Fennelsbach unter dem Haus'schen Anwesen geleitet wird (der TV berichtete). Einen Durchmesser von 1200 Millimetern anstelle geplanter 1000 sollte das Rohr haben. Das sahen jedoch Stadt und Stadtwerke nicht ein. Das war im Jahr 2001. Damals besetzten Mitglieder der Familie die frisch ausgehobene Baugrube, in die die Stadtwerke Bitburg neue Rohre legen lassen wollte. Zuvor war ein an einen Traktor angehängtes Wasserfass in die Grube dirigiert worden. Die Arbeiten waren daraufhin in diesem Bereich abgebrochen worden. Das strittige Teilstück wurde notdürftig wiederhergestellt. Der Ausbau der Straße ging weiter und ist inzwischen bis auf die Strecke vor dem Anwesen Haus längst abgeschlossen. Das Verwaltungsgericht Trier hatte der Familie in ihrem Widerstand gegen den Bau später Recht gegeben, da die Stadtwerke bauen wollten, obwohl Grundstückseigentümer Haus Widerspruch gegen den Bau eingelegt hatte. Das Oberverwaltungsgericht Koblenz wies die Einwände des Grundstückseigentümers im Januar 2004 jedoch zurück. Trotz anstehender Bauarbeiten bleibt Leo Haus dabei: "Ich glaube, dass 1000er Rohre nicht ausreichen." Er geht davon aus, dass es in absehbarer Zeit wieder eine Überschwemmung in seinem Anwesen durch den Bach gibt, der aus dem Bedhard kommend in die Nims fließt. "Und wenn es das Hochwasser gibt, soll niemand behaupten, dass es sich um ein 100-jähriges Ereignis handelt", sagt Haus auf TV-Anfrage. Dieses Regenereignis beschreibt eine Regenmenge, die statistisch gesehen nur alle 100 Jahre vorkommt. Leo Haus kündigte an, sich aller Voraussicht nach nicht gegen die Bauarbeiten zur Wehr zu setzten. "Wir haben ein Gespräch geführt und sind vernünftig miteinander umgegangen. Es wurden Abmachungen getroffen, die hoffentlich eingehalten werden", sagt Haus.Notzufahrt durch den Bedhard

Ganz so einfach ist die Sache nicht. So musste die Stadt erst eine Duldungsanordnung bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm erwirken, damit die Arbeiter die 1000er-Rohre einbauen und die Straße in einen gefahrlos zu befahrenden Zustand bringen können. Ohne diese Anordnung wäre das gar nicht möglich. Leo Haus hatte ein Betretungsverbot für seinen Grund und Boden ausgesprochen. "Herr Haus hat für den Eingriff in sein Eigentum eine Entschädigung erhalten", sagt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt Bitburg. Er geht davon aus, dass ab Ende August gebaut werden kann. Wegen der Bauarbeiten muss die Straße "Im Nimstal" zeitweise gesperrt werden. Für die nimsabwärts gelegenen Anlieger gibt es eine Notzufahrt durch den Bedhard.

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