"Der Schaden könnte eine Chance sein"

AUW-SCHLAUSENBACH. Den durch das Unwetter geschädigten Schlausenbacher Bürgern ist unbürokratische Hilfe in Aussicht gestellt worden. Behördenvertreter erläuterten bei einer Bürgerversammlung erste Details.

Ortsbürgermeister Paul Fuchs brachte die Situation nach dem Tornado vom vergangenen Dienstag noch einmal auf den Punkt: "Gott sei Dank sind keine Menschen verletzt worden." Und nachdem die Betroffenen nun etwas Abstand gefunden hätten, sei es nach den ersten Aufräumarbeiten nun an der Zeit, die weitere Vorgehensweise zu koordinieren.Dank auch an die "Trümmerfrauen"

In der Gaststätte "Zum kühlen Grunde" dankten am Montagabend sowohl Paul Fuchs als auch Prüms Verbandsgemeinde-Bürgermeister Aloysius Söhngen erneut allen Helfern der Freiwilligen Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks (THW) und auch den Bürgern selbst. "Wir haben sehr viel Hilfe erfahren", sagte Fuchs, der besonders die Schlausenbacher Frauen hervorhob, die die Hilfskräfte in den ersten Tagen mit Essen und Getränken versorgt hatten und inzwischen ebenso liebevoll wie anerkennend "Schlausenbacher Trümmerfrauen" genannt werden.Paul Fuchs wartete am Montagabend aber auch bereits mit Zahlenmaterial auf. Danach sind bislang für erste Aufräumarbeiten Kosten in Höhe von rund 13 000 Euro entstanden. Darunter fällt unter anderem der Lohnkostenausgleich für die Männer vom THW (rund 5000 Euro), die auch am vierten Tag nach der Katastrophe noch vor Ort gewesen sind. Der Bürgermeister teilte mit, die von Ministerpräsident Kurt Beck überreichte Sorforthilfe von 10 000 Euro zur Begleichung dieser Kosten zu verwenden. Schließlich stellt sich laut Fuchs die Frage, wie man sonst einen gerechten Schlüssel finden soll, dieses Geld gerecht aufzuteilen.Eine gute Nachricht hatte der Dorferneuerungsexperte der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, Edgar Kiewel, dabei. Er erläuterte die Möglichkeit, durch Versicherungen nicht abgedeckte Kosten im Rahmen der Dorferneuerung bis zu 30 Prozent abfedern zu können.Auch der Kreis zeigt sich großzügig

Zudem seien auch Eigenleistungen förderfähig. Sogar Sammelanträge seien möglich, wenn ein Schaden den Mindestbetrag von rund 7600 Euro unterschreite. Für den Fall, dass die Versicherung die Gebühren für Schuttablagerung und Container nicht übernähmen, werde der Kreis diese Kosten stunden, teilte Kiewel mit.Bereits gestern nahm Rosi Bitzigeio vom Winterspelter Planungsbüro Lenz & Partner den Ort genau unter die Lupe. In ersten Gesprächen wurden bereits Möglichkeiten der bevorstehenden Dorferneuerung abgestimmt. Das Büro wird den Geschädigten auch bei der jeweiligen Antragstellung behilflich sein.Bürgermeister Paul Fuchs nahm die rasche Hilfe aus Mainz, Bitburg und Prüm mit großer Genugtuung zur Kenntnis. "Der Schaden könnte eine Chance sein", sagte der Gemeindechef. Durch das Angebot, sofort mit der in den vergangenen Jahr ins Stocken geratenen Dorferneuerung zu beginnen, ergebe sich nun die Möglichkeit, "etwas Neues zu entwickeln".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort