Der Spaß kommt nie zu kurz

Große Ziele haben die Basketballspieler der St.-Martin-Schule in Bitburg. Demnächst fahren sie zu den "Special Olympics" , wo sie sie zum regelrechten Höhenflug ansetzen möchten.

Bitburg/Karlsruhe. "2,13 Meter", platzt es aus Danny heraus. Wenn es um den Basketballer Dirk Nowitzki geht, kennt sich der 15-Jährige gut aus. "Den könnten wir auch gut bei uns gebrauchen", fügt Patrick hinzu. Mit "wir" ist die Basketball-Mannschaft der Bitburger St.-Martin-Schule gemeint. Sieben Schüler vertreten vom 16. bis 20. Juni in Karlsruhe bei den "Special Olympics", den nationalen Sportwettkämpfen für Menschen mit geistiger Behinderung (siehe Extra), ihre Schule. "Das wird kein Ausflug, das sind olympische Spiele. Das ist eine große Ehre für uns", betont Sportlehrer André Rieder bei der Mannschaftssitzung, um den Jungs den Ernst der Lage vor Augen zu führen. Doch auch wenn beim Training einiges an Schweiß fließt, der Spaß kommt nie zu kurz. Gemeinsam mit Walter Simon trainiert Rieder die Basketballer von St. Martin.Seit Beginn des Schuljahres übt die Mannschaft Passspiel und Korbwürfe. Anfangs einmal in der Woche, seit April hat die heiße Phase begonnen. Rieder: "Seitdem steht dienstagvormittags eine Koordinations- und Ausdauereinheit auf dem Plan, und freitags geht es nach Schulschluss noch einmal in die Halle zum Basketballspielen." Die Aufgaben im Team sind klar verteilt. Jeder kennt seine Position, auch wenn während des Trainings schon mal mit den Trainern diskutiert wird. "Ich muss aufpassen, dass keiner durchkommt", erklärt Achim, mit 19 Jahren der Älteste in der Mannschaft, seine Hauptaufgabe. Danny ist der Mann für die genauen Pässe und auch Kapitän der Mannschaft. Amin (15) soll als der Schnellste der Sieben für die Körbe sorgen. "Das macht richtig Spaß", erzählt Alexander (15). Und der zwölfjährige Meik, der Jüngste im Team, fügt noch hinzu: "Herr Rieder ist auch wirklich ein guter Trainer."Das Ziel für die Reise nach Karlsruhe hat sich das Team der St.-Martin-Schule hoch gesteckt: "Wir fahren dorthin, um zu gewinnen", macht der 15-jährige Patrick klar. "Genau, wir wollen den Pokal mit nach Hause nehmen", pflichtet Amin seinem Kumpel selbstbewusst bei. Und das wollen sie schaffen, auch ohne einen 2,13 Meter großen Spieler in ihren Reihen zu haben. Extra "Special Olympics" International ist weltweit die größte Sportbewegung für geistig und mehrfach behinderte Menschen. Sie wurde 1968 in den USA durch die Familie Kennedy gegründet. Die Philosophie von "Special Olympics" ist es, mittels Sport die Akzeptanz von Menschen mit geistiger Behinderung in der Gesellschaft zu verbessern. "Special Olympics" ist die einzige Organisation, die vom Internationalen Olympischen Komitee autorisiert wurde, den Ausdruck "Olympics" weltweit zu nutzen. In Karlsruhe werden rund 3700 Sportler in unterschiedlichen Disziplinen starten. Die Spiele stehen unter dem Motto: "Lasst mich gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben!" (dj)

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