Der Spagat ist geschafft

Nach einer Bauzeit von knapp zwei Jahren ist am Donnerstagabend der neue Verwaltungskomplex an der Trierer Straße in Bitburg eingeweiht worden. Er beherbergt neben dem Kreisarchiv die Agentur für Arbeit (Arge) und das Medienzentrum des Eifelkreises Bitburg-Prüm.

 Landrat Roger Graef (rechts) nimmt vom Architekten Joachim Schneider den Symbol-Schlüssel für den neuen Verwaltungskomplex entgegen. TV-Foto: Manfred Reuter

Landrat Roger Graef (rechts) nimmt vom Architekten Joachim Schneider den Symbol-Schlüssel für den neuen Verwaltungskomplex entgegen. TV-Foto: Manfred Reuter

Bitburg. Mit einem Festakt ist am Donnerstag der Erweiterungsbau des Kreishauses in Bitburg eingeweiht worden. Das Projekt kostete 2,1 Millionen Euro und wurde vom Land Rheinland-Pfalz mit 250 000 Euro gefördert. "Wir haben nicht nur einen städtebaulichen Schandfleck beseitigt und dabei den wunderbaren Jugendstilbau erhalten, sondern dem ganzen Ensemble auch neues Leben eingehaucht", schwärmte Landrat Roger Graef. Er erinnerte an die teils heftigen Debatten im Vorfeld des Projekts. Graef: "Wenn ich aber das Ergebnis dieses mehrheitlich auf den Weg gebrachten Vorhabens sehe, so muss ich sagen, dass die Entscheidung richtig war."Großes Lob für den Architekten

Gleichzeitig ging der Landrat auf die Herausforderungen im baulich-architektonischen Bereich ein. So habe man den Spagat zwischen Neu- und Altbau, zwischen einheitlicher Nutzung auf unterschiedlichen Geschossebenen, einer Einbindung zwischen alter Umgebungsbebauung und einem Anbau aus den 60er-Jahren wagen müssen. Dass diese schwierige Turnübung gelungen sei, habe man dem Architekten Joachim Schneider zu verdanken, der auf sein Werk stolz sein dürfe.Nach Grußworten des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, Heinrich Alt, und des Vorsitzenden der Agentur-Regionaldirektion Saarbrücken, Otto-Werner Schade, lobte Bertram Resmini vom Landeshauptarchiv in Koblenz das Projekt. Der Entschluss, ein regionales Archiv aufzubauen, besitze durchaus Modellcharakter, sagte Resmini. Zwar seien "zentralistische Modelle" üblich, aber auch die stießen oft rasch an ihre Grenzen. Mit dem Bau eines Archivs vor Ort verband Resmini die Hoffnung auf die Intensivierung des historischen Bewusstseins der Bürger. Zudem sicherte er auch für die Zukunft die fachliche Beratung durch das Koblenzer Archiv zu.Archiv muss noch "trocknen"

Von den insgesamt 1300 Quadratmetern an Nutzflächen dienen rund 950 der Bitburger Arge. Die anderen Fläche teilen sich das Medienzentrum des Kreises und das Kreisarchiv, welches wegen der andauernden Austrocknungsphase noch nicht genutzt werden kann. Das neue Kreisarchiv soll für die nächsten 20 Jahre alle archivwürdigen Akten von Kreisverwaltung und Verbandsgemeinden (außer Neuerburg) sowie der Stadt Bitburg aufnehmen. Zudem sollen die in den vergangenen Jahrzehnten an das Landesarchiv Koblenz abgegebenen Akten zurückgeführt werden. Künftige Nutzer müssen demnach nicht mehr nach Koblenz fahren. Im Rahmen der Einweihung stellte der Bitburger Künstler Albert Hettinger seine Basalt-Stele "Das innere Leben" vor. Musikalisch untermalt wurde der Festakt vom Streichquartett Largo, bestehend aus Dozenten der Kreismusikschule.

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