Die Eifel im Zeichen des Klimaschutzes

Ein Klimaschutzkonzept soll im Eifelkreis für den Ausbau erneuerbarer Energien sorgen und die effizientere Nutzung von Energie fördern. Der Kreistag hat einen entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst. Nun muss das Konzept ausgearbeitet werden.

Bitburg/Prüm. (jk) "Aktuell werden im Eifelkreis Bitburg-Prüm rechnerisch knapp 70 Prozent des Strombedarfs mit regenerativen Energien abgedeckt", erklärt Rainer Wirtz von der Kreisverwaltung. Der bundesweit angestrebte Anteil von 30 Prozent bis zum Jahr 2020 ist also längst überschritten.

Im Eifelkreis ruht man sich aber nicht etwa darauf aus, sondern strebt nach Höherem: Der Kreistag hat in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen, ein "integriertes Klimaschutzkonzept" für den Eifelkreis erstellen zu lassen. Es wird sich auf verschiedene Säulen stützen und soll vor allem den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben sowie eine effizientere Nutzung von Energie fördern. "Das Klimaschutzkonzept wird für den Eifelkreis in den kommenden Jahren eine wichtige Baustelle in Sachen Kreisentwicklung sein", sagt Wirtz. Man wolle dabei allerdings unbedingt Doppelarbeiten vermeiden und Synergieeffekte nutzen.

Daher bildet etwa die "Energieagentur für die Region Trier" einen wesentlichen Bestandteil des Konzepts. "Wir möchten ein flächendeckendes Netzwerk von Beratungsangeboten für Privatleute und kleine sowie mittlere Betriebe aufbauen", sagt Wirtschaftsförderer Wirtz. Mit Tipps zur effizienten Gebäudesanierung und Energieeinsparung soll die Agentur laut Wirtz aber keineswegs in Konkurrenz mit den regionalen Energieberatern treten. Stattdessen werde eine enge Kooperation angestrebt. Zudem seien auch gezielte Angebote für die Ortsgemeinden geplant. "Sie können sich dann zum Beispiel bei der Ausweisung von Neubaugebieten nach energetischen Gesichtspunkten beraten lassen", erklärt er. Im Januar 2010 wird die Agentur vermutlich ihre Arbeit aufnehmen und nach Möglichkeit auch Seminare oder Informationsveranstaltungen für Handwerker oder Bauunternehmer anbieten.

Für den Flugplatz Spangdahlem sieht das Klimaschutzkonzept dagegen statt der Beratung gleich ein ganz konkretes Projekt vor: Dort soll in enger Abstimmung mit der Flugplatzleitung ein Nahwärmekonzept entwickelt werden, um die ökologische Gesamtbilanz des Flugplatzes zu verbessern und Arbeitsplätze zu sichern. Wie stark sich der momentane Ölverbrauch von jährlich 8,5 Millionen Litern mit Hilfe erneuerbarer Energien aus der Region tatsächlich reduzieren lässt, muss allerdings noch ermittelt werden.

Insgesamt geht das Klimaschutzkonzept für den Eifelkreis auf einen Antrag der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zurück. Der Beschluss wurde dann laut Wirtz in Vorgesprächen mit den im Kreistag vertretenen Parteien sowie der Verwaltung und dem Umweltministerium vorbereitet. Das bis zu 100 000 Euro teure Konzept wird voraussichtlich zu 80 Prozent vom Bund gefördert. Den Rest finanziert der Eifelkreis.

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