Die Ermordung der "Wereth 11" - Ein Bild mit Geschichte

Kehr · Ein Bild bei Familie Quetsch in Kehr zeigt die elf afroamerikanischen Soldaten, die von der SS erschossen wurden.

 Anneliese Quetsch und das Bild mit den US-Soldaten in ihrem Elternhaus.

Anneliese Quetsch und das Bild mit den US-Soldaten in ihrem Elternhaus.

Foto: (e_pruem )

Kehr (fpl) Anneliese Quetsch lebt mit ihrem Mann Klaus in Kehr, sie stammt aus dem belgischen Wereth bei Schönberg. Und besitzt noch ein Bild von elf afroamerikanischen Soldaten: Sie hatten sich während der Kämpfe ins Haus ihrer Eltern, Maria und Mathias Langer, geflüchtet.
Die Langers nahmen die Männer auf und gaben ihnen zu essen: "Mein Vater hat sie reingelassen, die waren durchgefroren und hungrig", sagt Anneliese Quetsch. Aber dann wurden sie vermutlich verraten: Eine SS-Patrouille tauchte auf, führte die Amerikaner ab und erschoss die Männer kurz darauf am 17. Dezember 1944 auf einem Feld in der Nähe. Man vermutet, dass sie vor ihrer Ermordung misshandelt wurden.
Dann setzte starker Schneefall ein. Maria Langer entdeckte die Toten erst Wochen später, als der Schnee auf den Wiesen zu tauen begann.
Anneliese Quetschs Bruder Herman Langer und ihr Schwager Felix Wio stellten 1994, 50 Jahre darauf, ein Kreuz zum Gedenken an die Ermordeten auf. 2004 errichtete man an Ort und Stelle ein größeres Denkmal für die Männer, die heute auch die "Wereth 11" genannt werden: Curtis Adams, Mager Bradley, George Davis, Thomas J. Forte, Robert Green, James Leatherwood, Nathaniel Moss, George W. Moten, William Edward Pritchett, James Aubrey Stewart und Due W. Turner.
Die Künstlerin Marie-Elisabeth Meyers aus Bastogne hat auf dem Bild die Szene festgehalten, in der die Soldaten mit den Langers beim Essen sitzen. Sie gab ihm den Titel "Das letzte Abendmahl".
Wer mehr darüber wissen will: Familie Langer, Anneliese Quetschs Tochter Marion und weitere engagierte Bürger unterhalten eine Website, auf der man die ganze Geschichte nachlesen kann. Die Adresse lautet: www.wereth.org

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