Die "Kurzen" werden länger betreut

ARZFELD. Die Grund- und Hauptschule (GHS) Waxweiler erweitert ihr Angebot: Ab Herbst können Grundschüler laut Beschluss des Verbandsgemeinderats bis 15 Uhr betreut werden.

"Das schöne Wetter scheint zu wirken", sagte Klaus Juchmes, Beigeordneter der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld, der Bürgermeister Patrick Schnieder bei der Sitzung des VG-Rats vertrat. Die Ratsmitglieder wurden sich bei den Beschlussempfehlungen bis zum Tagesordnungspunkt fünf im rasanten Tempo einig. Erfreulichster Punkt: die Einrichtung eines unterrichtsergänzenden Betreuungsangebots an der GHS Waxweiler, für die alle Ratsmitglieder votierten. Erste Anmeldungen liegen schon vor

Bereits elf Kinder sind angemeldet. Sie werden nach den Sommerferien täglich von Schulschluss bis 15 Uhr betreut. Dafür sollen zwei Kräfte eingestellt werden, wobei man aus Kostengründen einen Erzieher oder Pädagogen im Rahmen eines Ein-Euro-Jobs in Betracht zieht. Das Angebot zuzüglich Mittagessen (etwa 2,60 Euro am Tag) soll 45 Euro kosten. Ebenfalls einstimmig beschlossen: Die Korrektur des Vermögensplans 2006. So berücksichtigte die SGD Nord nicht alle angemeldeten Fördermaßnahmen in Höhe von 3,7 Millionen Euro, die die Kläranlagen und Flächenkanalisation betreffen. Zur Vor- und Zwischenfinanzierung hat der Rat die VG ermächtigt, Kredite aufzunehmen, um die Bauprogramme sicherzustellen. Für das Haushaltsjahr 2005 erteilte der Rat dem Bürgermeister, den Beigeordneten und der Verwaltung Entlastung. Rainer Hoffmann (SPD) interessierte lediglich, durch welche Mehreinnahmen beziehungsweise Wenigerausgaben rund 104 000 Euro eingespart werden konnten. Das Haushaltsdefizit im Verwaltungshaushalt beträgt nun rund 2,9 Millionen Euro. Büroleiter Erwin Pütz verwies jedoch darauf, dass die Einsparungen sich auf etwa 80 Haushaltsstellen verteilen. Das Gemeindeprüfungsamt bescheinigte der VG für die Haushaltsjahre 2001 bis 2005 ordentliche Arbeit. Erfreut nahm die VG zur Kenntnis, dass eher zu wenig als zu viel Personal beschäftigt wird. Auch das Sozialamt werde sehr gut geführt. Enormen zusätzlichen Aufwand befürchtet man jedoch, wenn tatsächlich die Jagd- und Fischereigenossenschaften Haushaltspläne verabschieden müssten, was zur Zeit nicht der Fall sei. "Bleibt zu hoffen, dass das nicht umgesetzt werden muss", sagte Juchmes. Die Sitzung wäre harmonisch zu Ende gegangen, wären da nicht die zwei von Juchmes angekündigten "Wermutstropfen" gewesen. So wurde die Heizungsanlage der Grund- und Hauptschule Daleiden 45 000 Euro teurer als geplant. Dies habe vor allem an nicht vorhersehbaren Schwierigkeiten gelegen, wie der Verlegung eines Erdhangs und der zusätzlichen Rohrverkofferung, sagte Pütz. Überhaupt kein Verständnis für diese Verteuerung zeigten Kornelia Gilz (SPD) und Parteikollege Rainer Hoffmann. Wenig erfreulich waren auch die gut 70 000 Euro, die der Radweg noch zusätzlich kosten wird. Die Mehrkosten entstanden aus vielen einzelnen zusätzlichen Bauarbeiten, wie die Verschiebung des Gleisschotters, Instandsetzung der Entwässerungsgräben, Asphaltierung von Parkplätzen und Zufahrtswegen. Die Verbandsgemeinde hegt jedoch die Hoffnung, dass sich das Land mit 70 Prozent an den Mehrkosten beteiligt. Bei sieben Enthaltungen schluckte der Rat schließlich auch diese Kröte und beschloss den ersten Nachtragshaushalt mit einem Kreditmehrbedarf von 120 850 Euro, dem allerdings eine außerplanmäßige Tilgung von 52 000 Euro gegenübersteht.

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