Die Ruhe rückt näher

Im Januar 2008 geht es zwischen Kolmeshöhe und Neuerburger Straße los mit den Bauarbeiten an einem Lärmschutzwall entlang der B 51. Obwohl bis April rund 2500 LKW-Ladungen Erde dorthin gebracht werden müssen, rechnet der Landesbetrieb Mobilität nicht damit, dass der Verkehr behindert wird.

Bitburg. Ruhig sieht es aus in der Bitburger Lessingstraße, gepflegte Einfamilienhäuser, Gärten, kaum Verkehr, ein Vogel zwitschert. Doch sein Gesang ist unterlegt von einem beständigen Rauschen, das ab und an zu einem ordentlichen Brummen anschwillt. Die B 51 grenzt gleich an die Grundstücke der Bewohner: 20 000 Autos und 5000 LKW brettern täglich in Sicht- und Hörweite der Häuser vorbei. Ab nächstem Jahr kommen noch einige LKW hinzu, doch die versprechen ausnahmsweise Entlastung. Geben und Nehmen: ein ungewöhnliches Bauprojekt

Denn im Januar geht es los mit den Arbeiten an einem rund 450 Meter langen Lärmschutzwall zwischen der Brücke "Kolmeshöhe" und der Abfahrt zur Neuerburger Straße. Es ist ein ungewöhnliches Bauprojekt, ein Geben und Nehmen: "Alle Anwohner stellen kostenlos einen Teil ihres Gartens zur Verfügung, um den Wall zu bauen", sagt Ralf Mayeres vom Landesbetrieb Mobilität (LBM). Die Kosten für die Bauarbeiten übernimmt im Gegenzug der Bund. Das Engagement einer 2004 gegründeten Bürgerinitiative sowie der Einsatz von Stadt und LBM zeigen damit Erfolg. "Ich finde das klasse", sagt der Anwohner Guido Walscheid. Es gebe so nur Gewinner. Er freut sich sowohl über das rasche und unbürokratische Vorgehen der Behörden als auch darüber, dass alle Anwohner mitmachen, obwohl manche den hohen Wall direkt vor der Haustür haben werden. Zunächst werden nach Auskunft des LBM rund 800 Bäume und Sträucher gefällt, geschreddert und nach Kyllburg abtransportiert, wo sie in der Hackschnitzelanlage landen. Sobald dies getan ist, können die Lastwagen ihre Pendelfahrten zwischen Wolsfeld und Bitburg aufnehmen: Das Material, das den Lärm der B 51 abhalten soll, stammt von der Ortsumgehungsstraße, die derzeit bei Wolsfeld gebaut wird. "Wo fallen schon mal 25 000 Tonnen Erde an", sagt Mayeres. Diesen Umstand habe man einfach nutzen wollen. Rund 2500 LKW-Ladungen Erde werden wohl benötigt, um den bis zu fünf Meter hohen Wall aufzuschütten. Wenn das Wetter mitspielt, könnten die Erdarbeiten im April abgeschlossen sein. Bei alledem gibt der LBM Entwarnung: Für Autofahrer wird es vermutlich zu keinen größeren Behinderungen kommen, auch wenn die Geschwindigkeit im Baustellenbereich auf 50 Kilometer die Stunde begrenzt wird. Ampeln oder gar eine Sperrung werde es nicht geben. In einem letzten Arbeitsschritt soll der Wall im Juni bepflanzt werden - und vielleicht klingt dann schon im kommenden Frühsommer das Vogelgezwitscher in den Gärten der Lessingstraße viel reiner, als es das an einem lauten Wintertag des Jahres 2007 könnte.

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