Die Willes aus der Eifel und der Reformator Luther

Bitburg · Was verbindet den Eifelmaler Fritz von Wille und seinen Vater August, ebenfalls Künstler, mit dem Reformator Martin Luther? Zumindest gibt es einige Werke, die auf Luther Bezug nehmen. Im Haus Beda, das die größte Von-Wille-Sammlung beherbergt, werden diese Bilder im Lutherjahr besonders herausgehoben.

 Dieses Bild von August von Wille zeigt, wie der Namen sagt, einen Blick in das „Interieur in der Wartburg“ (1859). TV-Foto: Maria Adrian

Dieses Bild von August von Wille zeigt, wie der Namen sagt, einen Blick in das „Interieur in der Wartburg“ (1859). TV-Foto: Maria Adrian

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Im Lutherjahr 2017 werden im Bitburger Haus Beda drei neu gedeutete Gemälde der Maler August und Fritz von Wille ein wenig mehr herausgestellt, ergänzt mit aktuellen Luther-Büchern. Der Grund: Sie nehmen offenbar Bezug auf Luther.

Bei den drei Gemälden mit Lutherbezug handelt es sich um zwei Bilder des Malers August von Wille (1829 bis 1898).

In einem Ölgemälde zeigt August von Wille "einen Blick von der Wartburg", so der Titel (1859). Das zweite Bild mit Luther-Hintergrund, ebenfalls in Öl, trägt den Titel "Interieur in der Wartburg" (1859). Das Bild zeigt die Möbellierung eines Burgraumes mit alten Möbeln und Ritterrüstungen in der geschichtsträchtigen Wartburg. Vielleicht ist es ja auch der Raum, in dem Luther um 1517 in nur vier Monaten das gesamte Neue Testament unserer Bibel ins Deutsche übersetzte.

Das dritte Bild mit Luther-Bezug zeigt Schloss Bürresheim bei Mayen und trägt den Untertitel "Ein feste Burg". Das Gemälde wurde 1905 von Fritz von Wille (1860 bis 1941) gemalt. Das Bild wird als Burg bei Mayen auf einem Felsrücken beschrieben und ist von herbstlichen Bäumen umgeben. Auf der Gemälderückseite befindet sich eine handschriftliche Notiz des Fritz von Wille.

Hierbei schreibt er seine eigenen Gedanken in Form einer religiösen Art und den Beginn des Lutherliedes "Ein feste Burg ist unser Gott".

Öffnungszeiten: dienstags von 14 bis 17 Uhr oder nach telefonischer Absprache unter 06561/96450. Eintritt: Erwachsene zwei Euro, Kinder und Jugendliche frei.DAS LEBEN UND WIRKEN FRITZ VON WILLES

(utz) Fritz von Wille wurde 1860 als Sohn des Künstlerpaars August von Wille und Clara von Wille in Weimar geboren. Er wuchs in Düsseldorf auf, wo er seit 1863 lebte. Seit 1885 bereiste Wille regelmäßig die Eifel, wo er seit 1899 in den Sommermonaten einen Zweitwohnsitz hatte. 1911 zog er mit seiner Familie auf die Burg Kerpen, die er im selben Jahr erworben hatte. Wille gehörte zu den Landschaftsmalern der Düsseldorfer Malerschule. Seine Hauptwerke entstanden zwischen etwa 1890 und 1910. Nach spontanen Skizzen aus der Natur malte er großzügig komponierte Landschaften. Seit dem Umzug auf die Burg Kerpen (1911) nahm er verstärkt Motive aus der Eifel und von der Mosel in sein Repertoire auf. Seine Gemälde zeigen Maare, Burgen und Schlösser. Wille starb am 16. Februar 1941 in seinem Düsseldorfer Atelier. Beerdigt wurde er in der Familiengruft hinter der Burg Kerpen.AUSSTELLUNG IM HAUS BEDA

(utz) Die größte Sammlung mit rund 80 Werken des Eifelmalers Fritz von Wille ist im Haus Beda zu sehen. Aber auch etwa 20 Bilder der Familie von Wille sind ausgestellt. Vier Generationen der Fritz-von-Wille-Familie sind hier vertreten: der Hofmaler August von Wille und seine Frau Clara, Fritz von Wille (geboren 1860) sowie sein Sohn Otto und sein Enkel Konrad. Anlass zur Gründung dieser Sammlung war das Angebot der Enkelin Fritz von Willes, 30 der sich im Familienbesitz befindlichen Bilder auszustellen.

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