Drei Bewerber gehen ins Rennen

Bitburg · Jetzt wird es spannend: Drei Bewerbungen sind bei der Stadt eingegangen. Die hatte Anfang Juni die Pacht für die Stadthalle neu ausgeschrieben. Fest steht bislang nur: Team Posch, das bei der Eröffnung vor sieben Jahren den Job übernommen hatte, wird ihn künftig nicht mehr machen.

Drei Bewerber gehen ins Rennen
Foto: (e_bit )

Bitburg. Ein Haus, drei Bewerber: Im Oktober nächsten Jahres soll ein neuer Pächter das Steuer in der Bitburger Stadthalle übernehmen. Den Job, den bei der Eröffnung der "Halle für alle" im Jahr 2009 die beiden Eifeler Gastronomen Dieter Poss und Achim Schilling - auch bekannt als Team Posch - angetreten hatten. Doch ihr Vertrag läuft nun aus - zunächst abgeschlossen auf drei Jahre und dann auf fünf Jahre verlängert, ist die von vorneherein festgelegte maximale Laufzeit erreicht. Die Stadt hat die Stelle Anfang Juni neu ausgeschrieben (der TV berichtete) und nun wetteifern zum zweiten Mal in der noch recht jungen Geschichte der Kulturstätte Bewerber um den Zuschlag für die Betriebsführung.
Damals, als die Halle noch im Bau war, insgesamt 21 Millionen Euro teuer, waren es mehr als 15 Kandidaten - jetzt sind es drei, die ihren Hut in den Ring werfen. Mehr werden es auch nicht: Die Bewerbungsfrist ist ab- und die Entscheidungsfindung bereits angelaufen. "Wir werden zunächst den Aufsichtsrat der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg informieren und anschließend in Gespräche mit den Bewerbern einsteigen", sagt Bürgermeister Joachim Kandels. Anschließend werde der Aufsichtsrat eine Empfehlung an den Stadtrat aussprechen. "Die Entscheidung durch den Stadtrat ist für den Herbst - voraussichtlich in der Sitzung im Oktober 2016 - vorgesehen."
Also, eins, zwei oder drei - aber wer denn eigentlich nun? Namen nennt der Bürgermeister keine - bleibt also nichts anderes übrig, als die üblichen Verdächtigen anzurufen. Die Brauerei hatte ja bereits angekündigt, dass sie mit dem Gedanken spiele, daraus sind nun Taten geworden: "Ja, wir haben uns beworben", bestätigt Thomas Graf, Direktor der Unternehmenskommunikation. Viel mehr möchte er allerdings nicht verraten: Dafür sei es noch etwas früh - im derzeit laufenden Bewerbungsverfahren. Die Bitburger Braugruppe habe ein Konzept in der Tasche, das wolle man aber zuerst mit der Stadt diskutieren, sagt er.

Wer ist der Dritte im Bunde?



Während Hajo Römer, bekannter Caterer in Bitburg, nur lacht und meint, zu dem Thema könne er "nix sagen", erhalten wir von Manuel Krebs von Schneider Promotion und Transport eine eindeutige Antwort: Beim ersten Mal habe man es schon einmal versucht, und "jetzt starten wir noch einen Anlauf". Das Speicherer Unternehmen bestehe seit gut 20 Jahren und sei stark im Messe- und Veranstaltungsbau vertreten - und sehr interessiert an einem "Projekt direkt vor der Haustür", erzählt er. In der Region habe man auch bereits positive Spuren hinterlassen: etwa als jahrelanger Betreiber des Messeparks in Trier, als Initiator von Veranstaltungen wie Sound & Vision oder zuletzt auf dem Folklore Festival in Bitburg, wo die Firma erstmals das Festzelt gestellt und den Betrieb geregelt hat.
Doch wer ist der Dritte unter den Konkurrenten? Vielleicht wagen es ja auch noch einmal die, die den Job bislang erledigt haben - immerhin wissen sie, wie die Sache läuft: Die Oberaufsicht hat die Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB) - hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt, das ursprünglich gegründet wurde, um das Cascade-Bad abzuwickeln. Der private Pächter bewirtschaftet und vermarktet die Halle aber selbstständig, muss dabei jedoch bei der Planung städtische Belange berücksichtigen: So stand es auch in der neuen Ausschreibung.
Achim Schilling tritt nicht noch einmal an, wie er uns sagt. Der Meilbrück-Betreiber kümmerte sich zuletzt, nachdem er die Zwangsversteigerung gerade noch so abwenden konnte, schon verstärkt um den Familienbetrieb. Und Dieter Poss? Auch er bestätigt uns nur: "Die Konstellation Team Posch wird es nicht mehr geben." Alles weitere lässt er offen.
Vielleicht gehen ganz neue Bündnisse aus der Sache hervor. So hatte zum Beispiel die Brauerei erklärt, mit der Bewerbung sei nicht automatisch die Entscheidung verknüpft, dass sie, sollte sie den Zuschlag erhalten, den Veranstaltungs- und Gastronomiebereich auch selbst betreibe.
Die Karten werden "neu gemischt" - das hatte Bürgermeister Kandels bereits zum Start des Bewerbungsverfahrens gesagt. Und es sieht ganz danach aus.

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