Drogen, Diebstähle, Betrügereien

Die Polizei Bitburg hat im ersten Halbjahr 1200 Straftaten ermittelt. Dabei zeichnet sich bereits jetzt ab, dass Drogen-Delikte, Diebstähle und Warenkredit-Betrügereien im Vergleich zum Vorjahr weiter steigen werden - eine bedenkliche Entwicklung.

Bitburg. Die Eifel, ein Drogensumpf? Erst kürzlich wurde vor dem Bitburger Amtsgericht ein Drogenkurier verurteilt, der einen Eifeler Dealer-Ring belieferte (der TV berichtete). Fast jeden Tag verhandelt Richter Werner von Schichau in Bitburg einen Drogen-Fall. Ein trauriger Trend, der sich auch in der Kriminalitäts-Bilanz der Polizei Bitburg wiederspiegelt: Darin zeichnet sich für das erste Halbjahr 2007 eine leichte Steigerung bei Drogendelikten ab. "Hatten wir bei dieser Delikt-art 2006 eine Steigerung von 104 auf 143 Fälle, so zählen wir allein im ersten Halbjahr 2007 rund 80 Drogen-Delikte", sagt Klaus Schnarrbach, Hauptkommissar bei der Polizei Bitburg. Dabei ist die Erfassung fürs erste Halbjahr noch gar nicht abgeschlossen. Denn Delikte werden erst dann in der Statistik ausgewiesen, wenn ein Fall fertig ermittelt ist. Heißt: Die Zahlen könnten durchaus noch steigen. Knapp 1200 Straftaten hat die Polizei im ersten Halbjahr insgesamt in ihrem Dienstbezirk - der neben der Stadt Bitburg und der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land auch die VG Irrel, Kyllburg und Speicher umfasst - ermittelt; im Vorjahreszeitraum waren es 1455 Straftaten. Auch dabei gilt: Nach Abschluss weiterer Ermittlungen kann auch die Zahl noch nach oben klettern. Weniger werden es allerdings nicht mehr, weshalb sich durchaus schon jetzt Problemfelder zeigen. So erwartet die Polizei eine weitere Steigerung bei den Warenkreditbetrügereien, wobei schwerpunktmäßig Geschäfte über das Internet-Auktionshaus "ebay" ins Gewicht fallen. Schnarrbach: "Entweder die Leute zahlen die bestellte Ware nicht wie vereinbart oder der Verkäufer liefert trotz eingegangener Zahlung nicht die beschriebene Ware." Organisierte Kriminalität in Grenznähe

80 solcher Internet-Betrügereien verbuchte die Polizei 2006 in ihrer Bilanz - allein im ersten Halbjahr 2007 wurden schon 60 ermittelt.Eine weitere Deliktart, die leicht steigt, sind Diebstähle. Im Mai klärte die Polizei eine Einbruchserie von zwei Bitburgern auf, die in elf Imbissbuden eingedrungen waren und Geldspielautomaten und Registrierkassen geplündert hatten, was in der Polizei-Bilanz gleich 20-mal in der Rubrik "schwerer Diebstahl" zu Buche schlägt. 116 schwere Diebstähle (vor allem Einbrüche) und 349 einfache Diebstähle weist die Halbjahres-Bilanz bisher aus. "Bei den leichten Diebstählen zählen wir schon jetzt zwei Fälle mehr als im ersten Halbjahr 2006", sagt Schnarrbach. Bei den schweren Diebstählen sind es bislang 50 weniger als im ersten Halbjahr 2006. Auch die vielerorts beobachteten Schrott-Diebstähle sind für die PI Bitburg ein Thema. So meldete die Polizei erst im April einen Einbruch bei den Stadtwerken Bitburg, wo ein Hubgalgen aus Edelstahl und neun Gitterroste gestohlen wurden (der TV berichtete). Der Grund: Die Nachfrage nach Metall ist groß, die Preise schnellen in die Höhe. Ebenfalls besorgniserregend ist die Häufung von organisierter Kriminalität in Orten, die nah zur Grenze liegen. Erst Mitte Juli verschafften sich Einbrecher gewaltsam Zugang in einen Malerbetrieb in Mettendorf und stahlen Schleifgeräte, Stichsägen und Bohrmaschinen. Die Polizei fahndet noch immer nach den Tätern, die ein Auto mit polnischem Kennzeichen fuhren. Erfreulich ist, dass die Bereitschaft zu Zeugen-Aussagen steigt. Diese sind für den Erfolg polizeilicher Ermittlungen oft maßgeblich. Mit einer Aufklärungsquote von 65 Prozent liegt die PI Bitburg über Landesschnitt (knapp 63 Prozent).

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