Ehlenz führt die deutsche Hitliste an

EHLENZ/BITBURG. Ehlenz ist derzeit die lotterieverrückteste Kirchengemeinde Deutschlands. Dank Sascha Alsfasser sind nirgendwo anders mehr Lose der Weltjugendtags-Lotterie pro Gemeindemitglied verkauft worden als in der Eifeler Gemeinde.

Wenn sich im August Jugendliche aus der ganzen Welt zum Weltjugendtag in Köln treffen, dann können sie dies zum Teil nur deshalb, weil die Ehlenzer so fleißig Lose gekauft haben. Denn zur Finanzierung des Millionen Euro teuren Treffens trägt der Erlös der Weltjugendtagslotterie bei. Und dieser Lotterie hat sich Sascha Alsfasser ein Stück weit verschrieben. Er sei von seinem Pfarrgemeinderat angesprochen worden, ob er nicht in Ehlenz das zugeteilte Kontingent von 100 Losen à zwei Euro unter die Leute bringen könnte, sagt der Innenrevisor bei der Volksbank Bitburg. "Ich bin dann an einem Nachmittag losgezogen und hatte nach acht Häusern alle Lose verkauft", sagt Alsfasser, der damals noch nicht wusste, welche Ausmaße das Unternehmen annehmen würde.Zehn Prozent vom Erlös für Heimatpfarrei

Weil zur Pfarrgemeinde Ehlenz rund 550 Katholiken gehören und er diesen die Chancen auf einen Gewinn nicht vorenthalten wollte, orderte er einfach weitere Lose. Und die gingen ebenfalls weg wie warme Semmeln. Verkaufsaktionen im Bekanntenkreis oder ein Verkaufsstand beim Ehlenzer Weihnachtsmarkt folgten. Inzwischen hat Alsfasser rund 3000 Lose verkauft. Diese Zahl konnte nur zustande kommen, weil der gebürtige Saarländer jede Gelegenheit nutzt, die Rubbellose an den Mann zu bringen. Es versteht sich deshalb fast schon von selbst, dass der ihn interviewende Redakteur ebenfalls Lose kaufen "darf". Es versteht sich, dass der dabei erzielte Gewinn wieder in Lose umgesetzt wird. Dass die große Zahl an verkauften Losen zusammengekommen ist, hängt auch damit zusammen, dass Alsfasser rund 1000 Lose an seine Kollegen bei der Bank verkaufte. Auch die AOK Bitburg nahm ein großes Kontingent ab. Die Bänker und Krankenkassen-Mitarbeiter kommen zwar nicht aus Ehlenz. Aber für den guten Zweck wurden sie kurzerhand und kurzfristig mal eben eingepfarrt. Für Sascha Alsfasser ist das Losverkaufen kein Selbstzweck. Zehn Prozent des Erlöses gehen an seine Heimatpfarrei Sankt Pankratius. "Mit dem Erlös werden die Tage der Begegnung in den Bistümern und den Pfarreien unterstützt", sagt Alsfasser. Ein weitere Teil fließt in die Finanzierung des Weltjugendtags. Die Kölner Organisatoren erwarten zu Beginn dieser Veranstaltungen im August rund 250 000 junge Katholiken. Bei der Abschlussmesse sollen 800 000 mit von der Partie sein. Auch für die Loskäufer in der Region hat sich die Teilnahme schon gelohnt. Jüngst gewann eine Frau aus Bitburg 20 000 Euro. Für die Ehlenzer gibt es ebenfalls etwas zu gewinnen - im Wettbewerb der katholischen Pfarreien in Deutschland. Dabei landet die Kirchengemeinde ganz vorne, die umgerechnet auf die Zahl der Katholiken die meisten Lose verkauft hat. Und da führen die Eifeler mit Abstand vor den Zweitplatzierten - eine Pfarrei aus Bayern. Kann Ehlenz die Spitze bis zum Schluss der Lotterie im Juli weiter behaupten, wird eine Gruppe von fünf Personen zum Weltjugendtag eingeladen. Erringen die Eifeler auch noch den Gipfel der verkaufsstärksten Gemeinde, werden dafür zehn Ehlenzer zu einer Rom-Reise eingeladen. Es versteht sich, dass Sascha Alsfasser da mit von der Partie sein will. Um die Führung auszubauen, will Sascha Alsfasser weitere Lose unters Volk bringen. Wer die Ehlenzer noch weiter nach vorne bringen möchte, kann sich bei Sascha Alsfasser oder an die Katholische Jugendzentrale in Bitburg, Telefon 06561/8938, wenden.

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