Beim Blick aus dem Fenster rieben sich viele Eifeler am Mittwochmorgen verwundert die Augen. Schnee war angekündigt. Aber gleich solche Massen? Nach der ersten Freude über die weiße Pracht rief die Pflicht: Gehwege räumen, Autos abfegen. Dass die geschlossene Schneedecke auf den Straßen zur Zeit des Berufsverkehrs schon weitgehend abgetaut war, dafür sorgten die Straßenmeistereien mit pausenlosen Fahrten während der Nachtstunden. So verzeichnete die Polizei Prüm nur einen kleineren Sachschaden: Ein Schneepflug hatte ein geparktes Auto gestreift. Einige Lastwagen standen zum Beispiel bei Plütscheid (Verbandsgemeinde Arzfeld) zeitweise quer auf der Fahrbahn, bis die jeweilige Straße geräumt und abgestreut war. Bei Blechschäden blieb es auch im Bezirk der Polizei Bitburg. Fünf Unfälle ereigneten sich zwischen 7 und 8.30 Uhr. Auf der L 46 zwischen Herforst und Rothaus kam ein Autofahrer mit seinem Fahrzeug ins Rutschen. Der Wagen geriet auf die Gegenfahrbahn und stieß dort seitlich mit einem entgegen kommenden Auto zusammen. Der Sachschaden beträgt rund 1500 Euro. Auf der B 257 bei Steinborn überschlug sich der Wagen einer 20-jährigen Fahrerin und landete im Graben. Die Frau blieb unverletzt. Im Kreis Daun kam es in den frühen Morgenstunden zu sieben Verkehrsunfällen. Geschätzter Sachschaden: insgesamt rund 14 000 Euro. Verletzt wurde niemand. "Viele Fahrer hatten ihre Autos noch nicht mit Winterreifen ausgerüstet. Sie blieben liegen und stellten für andere Verkehrsteilnehmer ein Hindernis dar", berichtet Polizei-Oberkommissar Norbert Juchems. Die Straßenmeisterei (SM) Daun war bereits am Dienstag wegen Reifglätte im Einsatz. In der Nacht zum Mittwoch starteten die Mitarbeiter gegen 3 Uhr mit sieben LKW und zwei Unimogs. Das Streusalz wird mit einer Lauge vermischt, damit es besser auf der Fahrbahn haftet. Die Lagerhalle in Pützborn fasst rund 800 Tonnen Salz, hinzu kommen 300 bis 400 Tonnen am Stützpunkt Mehren. "Ich kann nur jedem empfehlen, so schnell wie möglich Winterreifen zu montieren, falls bisher noch nicht geschehen", sagt SM-Leiter Raimund Dillbahner.Zwei Stunden Stromausfall

Sein Gerolsteiner Amtskollege Markus Fohn setzte neun Fahrzeuge ein, davon vier eigene und fünf angemietete. 800 Tonnen Salz lagern die Gerolsteiner zentral, dazu 700 Tonnen am Stützpunkt Gönnersdorf. "Wir haben die Hallen rechtzeitig in dieser Woche gefüllt", berichtet Fohn. Bei der SM Prüm fiel der Startschuss zum Winterdienst mit einer Kontrollfahrt um 3 Uhr. Per Handy alarmiert, schwärmten die Mitarbeiter mit vier eigenen und vier angemieteten Fahrzeugen aus. Gegen Mittag meldete Bernhard Schröder: "Der Einsatz ist weitgehend abgeschlossen. Es gab keine größeren Behinderungen." Die Bitburger Kollegen setzten zehn Fahrzeuge ein, davon fünf eigene. Vorab-Informationen kommen vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach, so dass die Mitarbeiter vorgewarnt sind. Die Salzhalle in Bitburg fasst 1200 Tonnen. Nachschub gibt es außerdem in Speicher (300) und Olsdorf (600). Hans-Josef Hoffmann: "Auf der L 39 bei Speicher und auf der L 2 bei Auw mussten wir abgebrochene Äste und umgeknickte Bäume von der Fahrbahn räumen. So etwas kommt bei starkem Schneefall immer wieder vor." In Philippsheim (Verbandsgemeinde Kyllburg) stürzte gegen 6.30 Uhr eine Tanne auf eine Freileitung. Dadurch fiel der Strom in Philippsheim sowie in Teilen von Dudeldorf und Gondorf aus. Um 8.44 Uhr waren die letzten Haushalte wieder am Netz.