Neuerburg. Herausgeber des Buchs "Helmut Klinkhammer: Zur Geschichte des Musikvereins 1821 Neuerburg" sind Tochter Ulla Rudolf und ihr Mann Hans-Jürgen. Von Klinkhammers Bruder Norbert und Hans-Jürgen Rudolf stammen zahlreiche Beiträge. Für den Inhalt der Hauptschrift jedoch zeichnet Helmut Klinkhammer selbst verantwortlich. Insofern hat das demnächst erscheinende Buch durchaus auch autobiografische Züge.Ulla Rudolf erklärt warum: "Das musikalische Schaffen meines Vaters war eng mit der Geschichte des Musikvereins 1821 Neuerburg verbunden. 55 Jahre war er Mitglied, davon 17 als Dirigent und acht als Erster Vorsitzender bis zu seinem krankheitsbedingten Ruhestand im Jahre 1999." Schon sein Vater Franz sei Dirigent im Musikverein gewesen. Er habe das Vereinsgeschehen chronologisch aufgezeichnet und akribisch jeden Pressebericht gesammelt. Ihr Vater Helmut habe die einzelnen Kapitel der Hauptschrift als Rohfassungen noch im Laufe von etwa drei Jahren vor seinem Tod 2004 geschrieben. Auf seinen Wunsch hätten sie und ihr Mann sie um zwei Berichte ergänzt und dem Musikverein übergeben."Das Interesse bei der Vorstellung anlässlich des letzten Weihnachtskonzerts war groß", resümiert Ulla Rudolf, "weil in den Aufzeichnungen annähernd zwei Jahrhunderte MV Neuerburg mit Höhen und Tiefen und all seinen Protagonisten historisch erfasst wurdeen, und weil sich ein Großteil der Bürger Neuerburgs und der Region, Lebende und Verstorbene, darin wiederfindet, sollen sie nun der Allgemeinheit zugänglich sein." Dem stimmt neben Hans-Jürgen Rudolf und Norbert Klinkhammer auch Dirk Richter, derzeitiger Vorsitzender des MV Neuerburg, zu. Schon jetzt ist allgemein die Rede von einem "einzigartigen Dokument regionaler Musikgeschichte mit hohem ideellen Wert".Schon im Elternhaus wurde Helmut Klinkhammer von Vater Franz, der mit seinen vier Kindern intensiv die Hausmusik pflegte, musikalisch geprägt. Bereits als Zehnjähriger spielte er Posaune im Musikverein Neuerburg. Nach erfolgreicher Bäckerlehre ging er nach Neuss zur Bundesbahn, ohne indes die Musik zu vernachlässigen.Weitere Stationen waren: 1959 Heirat mit Gertrud Dahm aus Welschbillig, Posaunist im Heeresmusikkorps 7, Düsseldorf. Musikstudium am Düsseldorfer Staatlichen Robert-Schumann-Institut und "Künstlerische Reifeprüfung" mit "sehr gut" bestanden. Danach Engagements, unter anderem an der Deutschen Oper am Rhein, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Theater des Westens, Berlin. 1974 zurück in Neuerburg: Er und "sein" Musikverein hatten sich wieder. Zudem: Musiklehrer an der Städtischen Realschule und Leiter der Zweigstelle der Kreismusikschule Bitburg-Prüm.Dann zeigte die musikalische Karriereleiter steil nach oben. 1976: Landesmusikdirektor des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz. 1980: Hauptamtlicher musikpädagogischer Leiter "seiner" Kreismusikschule Bitburg-Prüm - für ihn die Krönung seiner Aufbauarbeit. Als er sich in den Ruhestand verabschiedete, zählte die Schule beinahe 2000 Schüler, 75 nebenamtliche und 15 hauptamtliche Lehrer.Titel: "Helmut Klinkhammer: Zur Geschichte des Musikvereins 1821 Neuerburg". 300 Seiten Din A4, reich bebildert. Selbstkostenpreis etwa 39 Euro. Info: Ulla und Hans-Jürgen Rudolf, Telefon 02364/168248, E-Mail: ulla_ rudolf@hotmail.com, Dirk Richter, MV Neuerburg, Telefon 06564/4633.