Ein Privater wird Herr des Platzes

NEUERBURG. Nun ist es amtlich. Die Verbandsgemeinde Neuerburg hat den Campingplatz Neuerburg nebst Schwimmbad-Gaststätte und Wohnung verkauft. Die Verwaltung erhofft sich durch den Verkauf Einsparungen in Höhe von rund 35 000 Euro jährlich.

 Es tut sich was in Neuerburg. Das alte Sänitärgebäude weicht 2004 einem Neubau.Foto: TV -Archiv/Harald Jansen

Es tut sich was in Neuerburg. Das alte Sänitärgebäude weicht 2004 einem Neubau.Foto: TV -Archiv/Harald Jansen

50Standplätze sind für einen Campingplatz zum Überleben zu wenigund zum Sterben zu viel. 50 Plätze hat bisher der NeuerburgerCampingplatz am Schwimmbad. Doch für eine notwendige Erweiterunghat die Verbandsgemeinde Neuerburg als Besitzerin kein Geld. Auchhat sie kein Geld für den Neubau des Sanitärgebäudes. Und der istdringend nötig, denn die Duschen und Toiletten sind den Gästennicht mehr zumutbar. Neuer Betreiber will mit Anbietern kooperieren

Da auf lange Sicht nicht genügend Geld für den Ausbau in der Neuerburger VG-Kasse sein wird, mussten andere Wege gefunden werden, wie die Investitionen bewerkstelligt werden können. Die Idee wurde geboren, das Areal zu verpachten (der TV berichtete). Doch inzwischen hat sich die Situation geändert. Ein Investor wurde gefunden, der Campingplatz samt Gaststätte und Wohnung kaufen will.

"Der Betrieb der Freizeitanlagen mit Ausnahme des Schwimmbads erbringt jährlich einen Verlust von rund 35 000 Euro", sagt Norbert Schneider, Bürgermeister der VG Neuerburg. Er hofft, dass nach dem Verkauf die VG eine Summe in ähnlicher Größe einspart.

Für den kommenden Haushalt bedeuten die Einnahmen aus dem Verkauf des Geländes nicht, dass große Sprünge gemacht werden können. Schneider: "Einen Teil des Kaufpreises geben wir als Investitionskostenzuschuss an den Käufer zurück". Das Geld wird das neue Betreiberehepaar aus der Nähe von Salzgitter gut gebrauchen können. Denn an den Verkauf sind einige kostspielige Investitionen geknüpft: Das Sanitärgebäude wird komplett neu erstellt und soll dem Stand der Technik entsprechen. Außerdem muss die bisher nur für Zelte nutzbare Wiese so hergerichtet werden, dass auch Wohnwagen darauf stehen können. Dazu ist es nötig, eine Brücke über die Enz zu schlagen, die von Automobilen befahren werden kann. Bisher verbindet nur eine Fußgänger-Brücke die beiden Teile des Campingplatzes. Ziel dieser kostspieligen Aktionen ist es, einen Platz herzurichten mit gut 100 Stellplätzen.

Für die VG hätte ein funktionierender Campingplatz gleich zwei Vorteile. Viele Urlauber bedeuten auch einen bessere Auslastung des Schwimmbads und damit eine Verringerung des Defizits in diesem Bereich. Außerdem bedeuten mehr Urlauber auch eine Stärkung des Einzelhandelsstandorts Neuerburg, da die Gäste des Schwimmbads in der Enztal-Stadt oft auch Einkaufen oder Essen gehen.

"Der Platzausbau soll die Bandbreite der Anforderungen erfüllen, die der Wohnmobilfahrer, der mit Fahrrad und Zelt Reisende, aber auch der wandernde Urlauber erwartet", sagt Wilhelm Basse, der mit seiner Frau den Platz übernimmt. "Die neuen Ausstattungsmerkmale des Platzes sollen sich auch positiv in der Bewertung der großen Campingführer niederschlagen." Aktionen und Freizeitmöglichkeiten sollen dem Gast geboten werden, damit "er überhaupt seinen Fuß auf den Campingplatz setzt." Dies bedeute, dass Angebote durch den Campingplatzbetreiber vorgehalten werden. Andererseits sollen Angebotspakete in Kooperation mit Anbietern aus Neuerburg und Umgebung erstellt werden.

Die Gaststätte "Enztaltreff" soll ein reichhaltiges Angebot an "landestypischen" Speisen und Getränken vorhalten, auch wenn sich der niedersächsische Küchenchef nach eigenen Angaben "noch mit der einheimischen Küche auseinandersetzen muss".

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