Ein Sound, der berührt

PRÜM. Alle Musikkurse der Oberstufe des Prümer Regino-Gymnasiums haben an einem Projekt zum Oratorium "Elias" teilgenommen. Das Konzert beginnt am Sonntag, 17 Uhr, in der Prümer Basilika. Christoph Schömig, der die Leitung des Oratoriums inne hat, vermittelte den Schülern verschiedene Zugänge zu dem Werk, dass von Felix Mendelssohn-Bartholdy komponiert wurde.

Donnerstag, 7.45 Uhr, Musiksaal: Markus Wolsiffer, Musiklehrer am Regino-Gymnasium, gibt den Schülern zunächst einen Einblick in den theologischen Hintergrund, der die Idee zu dem Werk gab. Elias, ein Prophet aus dem Alten Testament, steht in Konflikt mit den Baalspriestern, die Naturgötter anbeten. Zunächst sieht es so aus, als ob er die Baalspriester besiegt habe. Es kommt zu einem nach einer Dürre lang ersehnten Regen als Zeichen des Sieges von Jahwe über Baal. Im zweiten Teil des Werkes erkennt Elias, dass der Baalskult doch nicht ausgerottet ist. Jahwe fordert ihn erneut zur Vernichtung auf. Doch bevor es dazu kommt, erhält Elias seine endgültige Würdigung, er fährt vom Berg Horeb auf einem "Wagen mit feurigen Rossen" gen Himmel. Nach dieser Einleitung übernimmt Christoph Schömig: Gut vorbereitet geht er das Thema an. Es ist unschwer zu erkennen, dass die Leitung des Oratoriums etwas besonderes für ihn ist. Er schwärmt von einem "Sound, der berührt" und einem "prickelnden" Konzert. Zum Einstieg vergewissert er sich, dass die Schüler das wichtigste über Mendelssohn, der mit zwölf Jahren schon Sinfonien schrieb, wissen. Schömig hat viele Musikbeispiele im Gepäck. Die Schüler werden aufgefordert, Anlehnungen an Bach aus der Musik herauszuhören, schließlich hat Mendelssohn eine "Bach-Renaissance" eingeleitet. Die jungen Leute sollen auch formulieren, warum bestimmte musikalische Elemente verwendet werden und welche Wirkung sie erzeugen. Ein Videoausschnitt von einem Elias-Konzert beeindruckt die Schüler damit, dass der Solist in dem Konzertmitschnitt nicht nur durch seine Stimme, sondern auch durch die Mimik den Inhalt ausdrucksstark vermittelt. Die Schüler dürfen auch ein Stück aus dem Werk selbst singen, um zu erfahren, worauf es für die Sänger ankommt. Man merkt, dass man es mit Schülern zu tun hat, die Spaß an der Musik haben. Auf Anhieb treffen die Schüler den Ton. Inga Göbel aus Schönecken erwartet gespannt das Konzert am Sonntag. Sie ist neugierig, was der Kammerchor aus der Musikvorlage machen wird. "Die Basilika wird für eine besonders gute Atmosphäre sorgen", meint sie. Am Schulprojekt findet sie gut, dass der Hintergrund erläutert wird, damit man dem Geschehen im Konzert besser folgen kann. Auch Katrin Reiter aus Lünebach freut sich auf das Konzert, sie ist allerdings gespannt, ob es sich so gut anhört wie auf der CD. Am Sonntag wird sie es wissen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort