Ein Stein der Gemeinsamkeit

BOLLENDORF. (iz) Deutsche und Luxemburger feierten gemeinsam den neuen Kirchvorplatz in Bollendorf, den eine steinerne Friedenstaube ziert.

Zur Eröffnung des Kirchvorplatzes in Bollendorf hatte sich hoher Besuch von der anderen Sauerseite angesagt. Luxemburgs Tourismusminister Fernand Boden war nach Bollendorf gekommen, um an der Einweihung teilzunehmen. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des neuen Denkmals am "Ehrenmal der gefallenen Soldaten". Der Echternacher Künstler Michel Schilz, der seit einigen Jahren sein Atelier im Handwerkerzentrum in Bollendorf hat, schenkte der Gemeinde für das Ehrenmal ein Sandsteinkunstwerk: Eine Stein mit einer Friedenstaube sowie dem Bollendorfer Wappen und zwei Händen beim Friedensgruß. "Es soll uns immer wieder zum Frieden mahnen und über die Trauer zu einer friedvollen und fröhlichen Welt führen", sagte Ortsbürgermeister Alfons Gläsener in seiner Ansprache. Im Hinblick auf die Kriege, die auch die Bollendorfer und Luxemburger auf der anderen Sauerseite sehr betroffen hätten, meinte er: "Es ist doch herrlich, dass wir heute gute und sehr freundliche Kontakte zu unseren luxemburgischen Nachbarn haben." Diesen Worten schloss sich der luxemburgische Tourismusminister Fernand Boden an: "Es soll uns stets ein Mahnmal für den Frieden sein", sagte Boden nach der Enthüllung des Denkmals zusammen mit dem Künstler, Ortsbürgermeister Gläsener, Bürgermeister Hans-Michael Bröhl und Schöffen Leo Conrads aus Bollendorf-Pont. Schließlich sei eine Zukunft ohne den jeweils anderen, doch für keine Seite mehr denkbar, sagte Boden. Nötig gemacht hatte die komplette Neugestaltung des Kirchvorplatzes die Natur: Durch die Wurzeln von drei Tuja-Bäumen war die Teerdecke des alten Platzes an vielen Stellen aufgerissen. Deshalb beschloss man, die Tujas zu fällen und den Platz neu zu gestalten. Nach der Ausschreibung stellte sich heraus, dass die Neugestaltung viel teurer wird als angedacht. Zuschüsse vom Land in Höhe von 57 000 Euro und von der Kirchengemeinde in Höhe von 12 500 Euro reichten nicht mehr aus, um das Vorhaben zu finanzieren. Die fyehlenden Mittel erbrachten die Bollendorfer zum Teil durch Eigenleistung. Insgesamt 8842,02 Euro wurden aus Reihen der Bevölkerung gespendet. Die Vereinsgemeinschaft stellte 7500 Euro zur Verfügung, Handwerksbetriebe arbeiteten unentgeltlich mit. Der fehlende Rest wurde aus Flohmarkteinnahmen gedeckt.

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