Ein Tor fehlt zum Glücklichsein

VIANDEN. (red) Denkmalschutzbeauftragte der Stadt- und Gemeindeverwaltungen sowie der Ministerien aus Nordrhein-Westfalen haben Vianden besucht, um sich über die Entwicklung des Denkmalschutzes in Luxemburg zu informieren. Fazit: Es wurde schon viel gemacht, doch das Ziel ist noch nicht erreicht.

Im Anschluss an einen Vortrag von Professor Georges Calteux über Denkmalschutz in Luxemburg besichtigten Denkmalschutz-Fachleute die Stadt Vianden sowie die Hofburg. Bürgermeisterin Gaby Frantzen-Heger führte die Gäste durch die Burg. Sehr interessiert waren die Denkmalschützer an den Plänen zu Stadtbild und Tourismus. Frantzen-Heger erklärte, dass zum Stadtbild Viandens nicht nur die Bauten aus der Grafenzeit gehören, sondern auch alte, zuweilen windschiefe Häuser, das Kopfsteinpflaster sowie die so genannten Burghäuser. Angesichts der Zerstörungen während der Ardennen-Offensive kommt es laut Frantzen-Heger fast einem Wunder gleich, dass Vianden noch eine Reihe alter Bauten mit ihren mittelalterlichen Gesichtszügen behalten habe. Zu Beginn der 50er Jahre habe ein Umdenken eingesetzt. Die Renovierung der Kirchen, die Erneuerung des Kopfsteinpflasters, der Ankauf von Privathäusern durch die Gemeinde sowie die Fassadenrenovierung hätten dem Stadtbild gut getan. Die Bürgermeisterin hob die Nutzung des Burghauses als Rathaus und die damit verbundene Verlegung des Schulneubaus in die Peripherie hervor. Bald sei man zur Restaurierung von Gebäuden übergegangen. Dazu gehörten der abschnittsweise Wiederaufbau der Ringmauer und ihrer Türme sowie der Wiederanbau des Umgangs an den Hockelsturm. Entscheidene Schritte seien der Wiederaufbau des Huasebuerturms und die Wiederbelebung des Kreuzgangs gewesen. Nach Ansicht der Bürgermeisterin ist das Stadtbild noch nicht vollständig abgerundet. Nicht vorhanden sei das, was zu den Hauptzierden der Städte gehöre: "Es fehlen jene Bauten, welche die Romantiker unter den Dichtern immer wieder angezogen haben: ein Brunnen und ein Tor."

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