Ein "unmoralisches" Angebot

Die Landjugend Eifel hat sich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Hankes in Eisenach getroffen, um über den Preisverfall bei Schweinefleisch zu diskutieren.

 Junglandwirte von der Landjugend Eifel zeigen, dass Hundefutter einen höheren Wert hat als ein lebendiges Schwein. Foto: privat

Junglandwirte von der Landjugend Eifel zeigen, dass Hundefutter einen höheren Wert hat als ein lebendiges Schwein. Foto: privat

Eisenach. (red) Den Unmut vieler Schweinezüchter bringt Marcus Hesels aus Weidingen auf den Punkt: "Bei meiner derzeitigen Situation muss ich mir überlegen, ob ich meine Schweine abschaffe. Dies ist jedoch sehr schwierig, da jahrelanges Zuchtmaterial und der aufgebaute Gesundheitsstatus verloren gehen." In der Diskussion zeigte sich, dass viele Landwirte der Region die momentane Schweinepreis-Situation als Supergau empfinden. Schweinepreis spiegelt nicht die Kosten wider

Arno Billen: "25 Kilogramm Hundefutter kosteten 36 Euro, und ein 25 Kilogramm schweres Ferkel bringt 30 Euro auf dem Markt. Das ist ein unmoralisches Angebot, denn dieser Preis spiegelt nicht die Arbeit und die Kosten an einem Ferkel wider." Extrem angestiegene Produktionskosten und der niedrige Verkaufserlös haben etliche Schweinehalter in Existenznöte gebracht. Es sind besonders die Ferkel-Erzeuger betroffen. Einer von ihnen ist Jürgen Fischbach aus Dockendorf. Er könne als Produzent keine Produktionskosten an einen weiteren Wirtschaftpartner weitergeben. Zudem seien die Ferkel-Erzeuger gezwungen, ihre Ferkel auf den Markt zu bringen, da sie die Tiere nicht "stapeln" könnten, sagt Fischbach. "Für viele Schweinehalter ist die Differenz zwischen Verkaufserlös ihrer Mastschweine und der Preis in den Verbrauchermärkten nicht mehr nachvollziehbar", sagt Marco Mohnen, Schweinhalter aus Dockendorf. "Die Landjugend hofft, dass die Politik schnellstmöglich in Verhandlungen tritt, um die Märkte für Schweinehalter zu erweitern", sagt der Landesvorsitzende Arno Billen aus Kaschenbach, "dies ist notwendig, damit der Absatz gewährleistet ist und damit wieder gute Preise auf dem Markt erzielt werden können."Alle Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass nun bald etwas passieren muss, bevor noch mehr schweinehaltende Betriebe in finanzielle Notlage geraten und zwangsweise aufgeben müssen.

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