Eine Puppe wird zum Star

PRÜM. Eine Puppe wird zum Star. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wird mit seinem Projekt "Paula" in den Kindergärten der Region überall begeistert aufgenommen. In Prüm wurde die 1500. Teilnehmerin geehrt.

 "Hallo, ich bin Paula." DRK-Projektleiterin Maria Weber macht zwei Kindergartenkinder mit der schlauen Puppe bekannt.Foto: Volker Blindert

"Hallo, ich bin Paula." DRK-Projektleiterin Maria Weber macht zwei Kindergartenkinder mit der schlauen Puppe bekannt.Foto: Volker Blindert

"Dakommt die Paula!", schallt es wie aus einem Munde. Die Kleinen imKatholischen Kindergarten St. Salvator in Prüm sind schon ganzaufgeregt. Der Grund: sie ist wieder da. Sie - das ist einelustige Puppe mit roten Haaren, grüner Latzhose und hellblauenTurnschuhen. Ihr Name: Paula. Ein Name, der in den Kindergärtendes Kreises Bitburg-Prüm längst für Furore gesorgt hat. Denn dasProjekt Paula ist eine Erfolgsgeschichte. Doch wer oder was istPaula? Welche Idee steckt hinter der Puppe? Wie kann man im Alltag helfen?

Paula ist ein Projekt des Deutschen Roten Kreuzes, das vom Kreisverband Trier-Saarburg entwickelt wurde und vom Kreisverband Bitburg-Prüm aufgegriffen wurde. Ziel ist es, Vorschulkindern zu zeigen, wie auch sie im Alltag helfen können: Einen Verletzten trösten, einen Notruf absetzen, Gefahren erkennen - das sollen die Kleinen lernen. "Dahinter steckt die Idee, das soziale Verhalten der Kinder zu schulen. Sie sollen die Nöte von anderen erkennen und reagieren, wenn etwas passiert", erläutert DRK-Projektreferentin Maria Weber. Weber ist im gesamten Kreis Bitburg-Prüm unterwegs und besucht Kindergärten. An der Seite der Erzieherin darf natürlich Paula nicht fehlen. Denn durch Paula lernen die Kinder spielerisch und erfahren aus dem Munde einer Puppe, was es heißt, zu helfen. "Die Kinder sind von Paula ganz begeistert", sagt Maria Weber. "Sie reagieren sehr spontan und intensiv auf die Puppe."

Paula ist eben beliebt. Kein Wunder. Denn während der kindgerecht aufgearbeiteten Unterrichtseinheiten ergreift Paula des öfteren das Wort, spricht zu den Kindern, lockert die Atmosphäre auf und gibt wertvolle Ratschläge. Ein Konzept, das die Puppe zum kleinen Star gemacht hat. "Paula und ich sind völlig ausgebucht. Wir können uns vor Anfragen kaum retten", sagt Maria Weber. Und so ist die Puppe im gesamten Kreis von einem Kindergarten zum nächsten unterwegs - Paula "on tour". Denn in der Region kommt das Projekt sehr gut an. "Vorschulkinder lernen helfen" - eine Idee, die mittlerweile in mehr als 50 Kindergärten und 110 Kindergarten-Gruppen begeistert aufgenommen wird.

Auch im Katholischen Kindergarten in Prüm wird das Projekt von Leiterin Hildegard Backes und den Erzieherinnen begrüßt. "Die Erzieherinnen erzählen mir, dass das ganze Projekt nachhaltigen Eindruck auf die Kinder macht. Das geht so weit, dass die Kinder Kenntnisse untereinander vermitteln", hört Weber von Seiten der Kindergärten nur positive Stimmen.

Gestartet ist das Projekt Paula im übrigen im April 2001. Im Prümer Kindergarten St. Salvator kam es jetzt zu einem Jubiläum der besonderen Art. Dort konnten Maria Weber und Paula das 1500. Kind begrüßen, das mit Hilfe der Puppe spielerisch lernt. Eine besondere Ehre für Vorschulkind Leonie Anders aus Prüm, das von Paula eine "Extra"-Urkunde erhielt und ihre kleine Freundin mit den roten Haaren einmal besonders lange im Arm halten dufte. Damit es mit dem Projekt so erfolgreich weiter gehen kann, braucht das DRK die Hilfe der spendenbereiten Bürger. Bis zum März dieses Jahres förderte das Land Rheinland-Pfalz das Projekt, doch das Zuschussprogramm ist mittlerweile ausgelaufen. Und so hofft der Pädagogische Leiter des DRK-Bildungswerkes Bitburg-Prüm, Rainer Hoffmann, auf Finanzspritzen von Firmen, Eltern und Bürgern. "Damit wir dieses von den Inhalten sehr überzeugende Projekt auch weiter führen können, rufen wir die Bevölkerung zu Spenden auf."

Die Konto-Nummer für Spenden für das Paula-Projekt lautet 53 066 bei der KSK Bitburg-Prüm (BLZ 586 500 30) oder 2 220 242 bei der Volksbank Bitburg (BLZ 586 601 01).

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