Einmischung erwünscht

20 Jahre Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Rheinland-Pfalz: Dieses Jubiläum ist im Rathaus der Stadt Worms gefeiert worden.

Bitburg/Worms. (red) Eva Weickert vom Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz hieß die Gäste willkommen. Nach einem Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Worms, Michael Kissel, schilderte der Staatssekretär des Landesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, Christoph Habermann, wie die Forderungen des Landesgleichstellungsgesetzes umgesetzt werden. Er erinnerte zugleich an Ziele, die noch lange nicht erreicht sind. Besonders ging Habermas auf die Möglichkeiten und Aufgaben bei der Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Er lobte die Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft und bestätigte, dass sie nicht nur den Frauen, sondern der gesamten Gesellschaft zugute komme.

Gisela Bill, Vorsitzende des Landesfrauenbeirates Rheinland-Pfalz, beglückwünschte die Mitgliederinnen zu ihrem Jubiläum und zeigte auf, dass es in Sachen Gleichberechtigung immer noch sehr viel zu tun gibt. Gleichen Lohn für gleiche Arbeit gebe es noch lange nicht: So verdienten Architektinnen gegenüber Architekten durchschnittlich 1800 Euro weniger, Reinemachefrauen rund 400 Euro weniger als männliche Kollegen. Doppelbelastung in Haushalt und Familie obliegen demnach zu mehr als 90 Prozent den Frauen. Bill: "Seit mehr als 15 Jahren erreichen Frauen die besseren Abiturabschlüsse und die besseren Studienabschlüsse, doch ist ihnen der Weg in Führungspositionen versperrt. Durch diese Differenzierung geht unserer Gesellschaft ein erhebliches Humanpotenzial verloren." Gisela Bill forderte die Frauen auf, weiter mit ihrer Kompetenz im kommunalpolitischen Bereich für die Rechte der Frauen einzutreten: "Seit 90 Jahren gibt es das Frauenwahlrecht, seit 50 Jahren erst das Gleichberechtigungsgesetz und seit 20 Jahren bezieht die LAG aktiv Stellung und mischt sich in politische Debatten ein."

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