Endstation Grenzstation

STEINEBRÜCK. Bei Drogenkontrollen auf der A 60 am Grenzübergang Steinebrück haben Polizei und Zoll unter anderem ein Kilogramm Marihuana sichergestellt. Der berauschte Besitzer durfte am Mittwoch vor dem Haftrichter antreten.

Und es hat "klick" gemacht: Dienstag, gegen 15 Uhr am Grenzübergang Steinebrück. "Der Erste steht schon in Handschellen da", meldet Clemens Tautges von der mobilen Zoll-Kontrollgruppe. Ein gutes Kilogramm Marihuana haben die Beamten bei dem jungen Mann sichergestellt, verteilt auf zwei stattliche Pakete. Vekehrswert im Straßenhandel: Etwa 10 000 Euro. Nüchterne Bilanz für den zudem auch noch berauschten Fahrer: Nach der Blutprobe bei der Polizei-Inspektion (PI) Prüm wird er von Zollfahndern aus Kaiserslautern abgeholt, nach Trier verfrachtet und dort dem Haftrichter vorgeführt.Möglicherweise gewerblicher Handel

Ein Kilo Gras - "das ist eine so genannte nicht geringe Menge", erklärt der Prümer Polizeikommissar Erwin Schwarz. Das wirke sich "erheblich strafverschärfend" aus: "Hier ist mit Sicherheit der Verdacht gegeben, dass damit ein gewerblicher Handel getrieben wird." Die Kontroll-Aktion hat gegen 14 Uhr begonnen - auf deutscher und auf belgischer Seite, denn die dortigen Kollegen von der "Polizeizone Eifel" sind ebenfalls unterwegs. "Wir sind hier richtig multikulti", sagt Hauptkommissar Gerhard Kauth - mit MP quer vor der Brust - und zählt auf, wer an der Kontrolle beteiligt ist: die PI Prüm, die mobile Zoll-Kontrollgruppe aus Bitburg, die Bundespolizei aus Trier (mit dem vierbeinigen Kollegen "Odin") und die Bereitschaftspolizei Wittlich. Abstecher nach Belgien: In Recht bei St. Vith stehen Gerd Schmitz, Roger Reinartz und Franz Wirtz. "Wir kontrollieren Transport, Alkohol, Drogen, Zustand der Fahrzeuge", sagt Schmitz. "Aber bis jetzt ist es relativ ruhig. Nichts Gravierendes." Anders auf deutscher Seite: Bis in den Abend gehen den Beamten weitere "Sympathieträger" (Zöllner Werner Thiel) ins Netz: ein Mann, der per Haftbefehl gesucht wird zum Beispiel. Immerhin: Er zahlt seine Geldstrafe und darf weiterfahren. Außerdem werden fünf Verwarnungen wegen Verkehrsverstößen ausgesprochen. Der dickste Fang bleibt aber der Drogenkurier. Wie wird man auf solche Verdächtige aufmerksam? "Man muss einfach ein Näschen entwickeln", sagt Einsatzleiter Rainer Krames, Hauptkommissar in Prüm. "Das ist Berufs- und Lebenserfahrung. Wie bei allem." Allzu viele Berufsgeheimnisse will er verständlicherweise nicht ausplaudern. Wenn aber - wie im Fall des Drogenkutschers - ein "auffällig unauffälliges Kennzeichen" zu sehen (in diesem Fall: Hamburg) und der Fahrer nicht zugleich der Halter sei, dann schaue jeder Beamte genauer hin. Die Kontrollen seien sinnvoll, sagt Helmut Manusch aus Winterspelt, kurz nachdem auch er überprüft wurde. "Ich finde das richtig. Das ist hier ja bekannt als schöne Schmuggelstrecke. Und das Zeug soll draußen bleiben." Ende der Aktion: gegen 20.45 Uhr am Parkplatz Schneifel West. In Steinebrück parkt immer noch ein schwarzer Volvo mit Hamburger Nummernschild. "Da steht öfter mal so ein Auto", sagt Erwin Schwarz. "Dann haben die Kollegen wieder einen eingesäckelt."

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