Erfolgreich geträumt

BITBURG. Als "Erfolg auf der ganzen Linie" bezeichnen Regisseur Otto Junggeburth und Werner Pies, Vorsitzender der Kulturgemeinschaft Bitburg als Veranstalter, die Reihe "Theater im Garten", im Rahmen derer 20 Mal "Das Dschungelbuch" und zwölf Mal "Ein Sommernachtstraum" aufgeführt wurden.

"Das war das Größte, was wir als Kulturgemeinschaft je gestemmt haben", blickt Werner Pies, Vorsitzender der Kulturgemeinschaft Bitburg, auf das Freilichttheater des Hauses Beda in Bitburg zurück.Fast 7000 Zuschauer haben in 20 Vorstellungen des "Dschungelbuchs" und zwölf Aufführungen des "Sommernachtstraums" das Ensemble des "theater sesam" auf der Bühne gesehen. "7000 Zuschauer hatte ich als Ziel gesehen, das wir mit den Veranstaltungen erreichen könnten", sagt Pies. "Da kann man durchaus von einem Erfolg sprechen, wenn wir diese Marke fast erreicht haben."Auch die Finanzierung sei gesichert. "Die Produktion war zwar teurer, als ursprünglich kalkuliert, aber das konnten wir mit Hilfe der Dr.-Hans-Simon-Stiftung und aus Rücklagen der Kulturgemeinschaft auffangen." Dass eine solche Produktion nicht Null auf Null aufgehe, sei von vornherein absehbar gewesen. Kultur gibt es nunmal nicht zum Nulltarif. "Der Erfolg gibt uns aber Recht, dass es richtig war, dass wir es überhaupt angepackt haben", sagt Pies.Entsetzt sei er lediglich gewesen, dass so viele Autofahrer die Straßensperrung missachtet haben, die den Aufführungen die nötige Ruhe garantieren sollte.Acht bis zehn Mal habe er sich das "Dschungelbuch" angeschaut und sieben bis acht Mal den "Sommernachtstraum" und dabei immer wieder neue faszinierende Details entdeckt. "Es ist schon eine positive Bereicherung für die Region, dass es einen Otto Junggeburth gibt."Ein Kompliment, das der Regisseur des "theater sesam" umgehend zurückgibt: "Es ist auch ein Gewinn, dass es einen Werner Pies gibt. Außer dem Vorsitzenden der Kulturgemeinschaft hätte es bestimmt niemanden gegeben, der das Risiko dieser Produktion eingegangen wäre. Auch Otto Junggeburth, der, außer Regie zu führen, zusätzlich noch Schauspieler suchen und sich um die Infrastruktur wie Schreinerei, Requisite und Veranstaltungsort kümmern musste, sieht das Projekt "Theater im Garten" als "ohne Einschränkungen positiv". "Viele Zuschauer und Akteure werden dieses Erlebnis so schnell nicht vergessen", hofft er. Auch die professionelle Maskenbildnerin Birgit Riedl, die derzeit für die Salzburger Festspiele arbeitet, sei ganz angetan und habe sich sofort bereiterklärt, bei Folgeproduktionen mitzumachen.Positives Fazit macht Lust auf mehr

Die Schauspieler aus Berlin und Köln, die zum überwiegenden Teil erstmals gemeinsam auf der Bühne standen, hätten gut harmoniert, und auch der Kontakt zwischen Berufs- und Amateurschauspielern habe gut geklappt.Die Stimmung im Publikum sei ebenfalls sehr positiv gewesen. "Das war nach unserem einleitenden Informationsabend, zu dem gerade mal 20 Leute kamen, nicht zu erwarten", erläutert Junggeburth die Ausgangsvoraussetzungen. Schließlich gebe es wenig Erfahrungen mit professionellem Theater in der Eifel. "Ich finde es eine gute Entwicklung, dass in einem ländlichen Raum wie der Eifel auch ein etwas anspruchsvolleres Stück wie der Sommernachtstraum angenommen wird", zieht der Regisseur Bilanz. Ein Fazit, das Lust macht auf mehr.In welcher Form Folgeprojekte realisiert werden, darüber wollen sich aber weder die Kulturgemeinschaft noch der Regisseur schon äußern. "Wir müssen erstmal die Erfahrungen vom Theater im Garten sacken lassen", sagt Pies und gönnt sich eine kleine Verschnaufpause.Als "Nachlese" des Theaters im Garten ist am Samstag, 20. September, um 19.30 Uhr im Café des Hauses Beda in Bitburg eine lange Video-Nacht mit Aufzeichnungen der Aufführungen des "Dschungelbuchs" und des "Sommernachtstraums".

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