"Ergänzen ja, verdrängen nein"

PRÜM. (cus) Unter Vorbehalt hat der Gewerbeverein Prüm die mehrheitliche Meinung der Händler wiedergegeben, dass am Bahnhof keine zusätzlichen Konkurrenzgeschäfte zugelassen werden sollen.

Mitte November lief bei Prümer Händlern ein Fax mit der Überschrift "Wichtige Chefsache" ein. "Wir, der Vorstand des Gewerbevereins, haben uns dafür stark gemacht, bei den Planungen der Bahnhofsbebauung vom Stadtrat auf dem Laufenden gehalten zu werden." Bei einem Gesprächstermin wolle der Verein die Interessen der Gewerbetreibenden vertreten und bitte daher um die Beantwortung von Fragen. "Welche Befürchtungen haben Sie bezüglich der Bahnhofsbebauung?" "Welche Vorschläge/Ideen/Wünsche haben Sie? Können Sie Adressen von potenziellen, wünschenswerten Interessenten/Investoren nennen? Haben Sie Ideen zur Finanzierung?" Die Mehrheit der Befragten befürchtet ein massives Ausbluten der Innenstadt, wenn sich am Bahnhof Branchen ansiedeln, die bereits in Prüm vertreten sind (wie Drogerie oder Textilien). Ansässige Betriebe würden darunter leiden, was noch mehr Leerstände zur Folge haben könnte.Freizeiteinrichtungen und Wohnhäuser

Bei den Alternativ-Vorschlägen geht es meist um Freizeiteinrichtungen (Sport, Wellness, Gesundheit, Grünanlage), auch im Hinblick auf das neue Jugendgästehaus in Prüm. Weitere Ideen: die Nutzung für eine Wohnbebauung oder als Parkraum für Dauerparker. Unter dem Strich steht nach Gesprächen, Umfrage und der Beratung im Vorstand die Empfehlung an den Rat, am Bahnhof bis auf weiteres keine innenstadtrelevanten Sortimente zuzulassen. "Gegen eine Sortimentsergänzung, die neue Kaufkraft nach Prüm bringt, hat keiner etwas", sagen Christine Kausen und Norbert Baur, Vorstandsmitglieder des Gewerbevereins. "Ergänzen ja, verdrängen nein." Bei den Vorschlägen der Einzelhandelsstudie wird die Entwicklungsalternative II favorisiert: Beschränkung innenstadtrelevanter Discounter auf einen Bereich bis maximal zum jetzigen Bahnhofsgebäude. Diese Vorstellungen legte der Vorstand den Fraktionssprechern nahe, um so vorläufig zur Meinungsbildung beizutragen. "Bevor wir eine genaue Stellungnahme abgeben können, brauchen wir erst alle wichtigen Informationen", sagt Gewerbevereins-Vorsitzender Manfred Anders. "Dann wollen wir uns mit unseren Mitgliedern zusammensetzen, möglichst auch mit Vertretern von Planungsbüro und Bauamt. Vor dem entscheidenden Beschluss des Stadtrats wollen wir offiziell dazu gehört werden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort