"Es geht um den Erhalt der Freiwilligen Feuerwehr"

NEIDENBACH. Wenn am kommenden Samstag der Landesfeuerwehrverband in Neidenbach tagt, werden die Delegierten eine in die Zukunft orientierte Organisation auf Kreisebene antreffen.

Der Kreisfeuerwehrverband (KFV) Bitburg-Prüm rüstet sich für den Wandel: "Strukturell und organisatorisch sind wir auf neuen und zeitgemäßen Wegen. Wir unternehmen erhebliche Anstrengungen, um das politische Gewicht des Verbandes zu stärken", sagt Edmund Schlöder, Vorsitzender des KFV. Innerhalb des vergangenen halben Jahres sind weitere 21 Feuerwehren mit mehr als 500 Mitgliedern dem KFV beigetreten. "Damit ist die Mitglieder-zahl auf insgesamt 3200 angestiegen, was einem Organisationsgrad von etwa 70 Prozent aller Feuerwehren des Landkreises entspricht", sagt Schlöder. Erreicht wurde dies durch gezielte Ansprache mit einer Reihe von Informationsveranstaltungen. Zur Stärkung der Basisarbeit wurden neben den bereits vorhandenen Referaten der Geschäftsführung neue gebildet: Recht, Zukunftsinnovationen für die Feuerwehren, Auslandskontakte, Öffentlichkeitsarbeit, Feuerwehrmusik, Alterskameraden, Soziales und Versicherung, Brandschutzerziehung, Wettbewerbe und Frauen in der Feuerwehr. "Wegen der zunehmenden Klagewilligkeit gegen Festveranstalter sind die Feuerwehren in ihrer Rolle als kulturelle Träger besonders gefährdet. Wir sind Rechtsanwalt Hans Warchol deshalb sehr dankbar, dass er uns im Referat Recht in juristischen Fragen ehrenamtlich unterstützt", sagt Schlöder.Bewährte Prinzipien beginnen zu wanken

Mit Stolz verweist der Verband darauf, dass er als erster in Rheinland-Pfalz sich in organisierter Form mit dem Thema Zukunftsplanung beschäftigt. Nicht nur die finanziellen Probleme der öffentlichen Haushalte tragen dazu bei, dass die Organisation Freiwillige Feuerwehr in dem seit über Generationen bewährten und weltweit anerkannten ehrenamtlichen Hilfeleistungssystem immer schwieriger aufrecht gehalten werden kann. Auch bereitet Sorgen. das nachlassende ehrenamtliche Engagement zu Gunsten der Allgemeinheit. "Hier geht es um den Erhalt der Freiwilligen Feuerwehr schlechthin." Bei allen Überlegungen stehe die Stärkung der Wehren vor Ort im Mittelpunkt. "Sie stehen nicht in Frage", sagt Schlöder. "Bei allen Überlegungen für tragfähige Lösungen darf es dabei kein Tabu mehr geben. Auch die stärkere Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen wird dabei ein wesentliches Thema sein", blickt Schlöder in die Zukunft. So sollen auch die kommunalen Aufgabenträger finanziell entlastet werden. An Bedeutung gewinnt offensichtlich auch immer mehr die Einbindung von Frauen in die Feuerwehrorganisation. Dem Problem der mangelnden Tagesalarmbereitschaft in den örtlichen Feuerwehren kann entgegengewirkt werden, wenn an Stelle der berufstätigen Männer tatkräftige Frauen vor Ort mit anpacken.Sehr weit reichender Versicherungsschutz

Nach Ansicht des Verbandes werden die Frauen künftig eine ebenso große Rolle wie die Jugendwehren für den Forstbestand der Feuerwehren vor Ort haben. Damit das auch in einem entsprechend abgesicherten sozialen Umfeld geschehen kann, hat der Landesfeuerwehrverband (LFV) in den vergangenen Jahren ein Versicherungspaket geschnürt, das den Mitgliedern einen sehr weit reichenden Versicherungsschutz bietet. Die bisher auf Kreisebene organisierte Alterskameradschaft soll bis auf die örtliche Ebene heruntergebrochen werden. "Am 5. November findet in Waxweiler eine Delegiertenversammlung statt, die feuerwehrpolitische Aussagen erwarten lässt", kündigt Schlöder bereits an. Doch zuvor wird am kommenden Samstag, 16. Oktober, erst einmal die übergeordnete Organisation, der Landesfeuerwehrverband, tagen - eine Gelegenheit, die Zukunftsfragen auch in einem weit reichenderem Kreis zu diskutieren.

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