FDP obenauf

DAUN. Die CDU bleibt stärkste Kraft im Kreis Daun. Sie rutscht aber deutlich unter die 50-Prozent-Marke. Enttäuschten Christdemokraten steht eine sehr zufriedene FDP (12,8 Prozent) gegenüber, während die SPD (28,4 Prozent) im Vergleich zu 2002 etwas verliert. Die Grünen kommen auf 5,3 Prozent, die Linkspartei holt bei ihrer Premiere 4,5 Prozent.

Im Bund hat die FDP kräftig zugelegt, und im Kreis Daun haben die Freidemokraten mit 12,8 Prozent der Zweitstimmen sogar ein noch besseres Ergebnis erzielt. Kein Wunder, dass die Bilanz des Kreisvorsitzenden Edmund Geisen positiv ausfällt: "Ich bin sehr zufrieden. Nach dem guten Abschneiden bei der Kommunalwahl haben wir uns erneut bestens präsentiert."Im Bund hat die CDU das erhoffte (und lange prognostizierte) gute Ergebnis verfehlt, und auch im Kreis Daun haben die Christdemokraten Federn gelassen. Gab es für die Partei in früheren Jahren schon mal mehr als 60 Prozent, ging es bei der gestrigen Bundestagswahl unter die "50-Prozent-Hürde": 46,3 Prozent.

CDU-Kreisvorsitzender Herbert Schneiders ist enttäuscht, vor allem wegen des Wahlausgangs im Bund, aber auch im Kreis: "Das große Ziel, die Bundesregierung abzulösen, ist nicht erreicht worden. Und auch im Kreis hat sich der Trend gegen die CDU fortgesetzt." Gute Stimmung trotz leichter Verluste herrscht am Wahlabend hingegen bei der SPD (28,4 Prozent). "Vor kurzem war unsere Partei auf allen Ebenen schon totgesagt worden, aber durch einen engagierten Wahlkampf haben wir uns zurückgekämpft", freut sich die SPD-Kreisvorsitzende Astrid Schmitt. "Wir haben in Bund und Land ein überzeugendes Ergebnis. Die Wähler haben sich klar gegen eine Kanzlerin Angela Merkel ausgesprochen."

Zufrieden angesichts des Wahlergebnisses (4,5 Prozent) ist auch Ulli Meyer, Kreisvorsitzender der Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG). "Unsere Ziele sind erreicht worden: Rot-Grün ist abgewählt, Schwarz-Gelb hat keine Mehrheit. Jetzt ist es an der Zeit für eine andere Politik im Bund, im Land und im Kreis - eine Politik für mehr Gerechtigkeit, gegen Hartz IV. Unser Ergebnis ist gut, bedenkt man, dass es uns vor gut sechs Wochen noch nicht mal gab."

Karl-Wilhelm Koch, Geschäftsführer des Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen, wertet das Ergebnis seiner Partei als "im Rahmen der Erwartungen". "Es gibt eine linke Mehrheit, und wir setzen uns dafür ein, dass die Bundespartei alle Möglichkeiten prüft, in welchen Koalitionen unsere grünen Ziele weiter vertreten sein werden."

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