Findus & Co. entführen in eine andere Welt

DALEIDEN. Wer in Daleiden die kleine Bücherei im Haus Islek aufsucht, wird überrascht sein von der großen Auswahl. 1300 Bücher warten auf Leser, und wer noch nicht lesen kann, bekommt von den Bücherei-Frauen etwas vorgelesen.

Jede Menge Lesestoff beherbergt die Katholische öffentliche Bücherei in Daleiden - kurz Köb genannt. Acht engagierte Frauen, Mütter und Großmütter sorgen dafür, dass immer wieder neue Werke am Büchertisch zu finden sind. Sie öffnen Lesesratten zwei Mal wöchentlich die Tür zu der kleinen aber feinen Bücherwelt. "Die Köb ist eine lebendige Bücherei. Wir lesen vor, laden Kinder zu Bastelnachmittagen ein und veranstalten Ferienfreizeiten", sagt Nela Gilz, eine der Bücherei-Frauen. Ihre Mitstreiterinnen sind Anneliese Sura, Christiane Trenz, Andreas Heinz, Ruth Maus, Elli Metz, Anna Maria Maus und Gabi Winandy. Eines haben sie gemeinsam: Sie lesen alle gerne. Aus dieser Gemeinsamkeit entstand vor vier Jahren die Idee, eine Bücherei zu eröffnen. Doch die Frauen sorgen nicht nur für Bücher. Sie bieten darüber hinaus auch Ferien- und Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche an. Auch an diesem Nachmittag sind einige Jungen und Mädchen da, die sich von ihr die neuesten Abenteuern von Petterson und seinem schlauen Kater Findus vorlesen lassen. Keine Frage, dass die Kleinen dabei aufmerksam ihrer Vorleserin lauschen. Und die macht ihnen richtig Geschmack auf Bücher. Gleich nach dem Vorlesen stürmen sie an die Bücheregale, wo sich jeder sein Lieblingswerk sichern will. Im Schnitt verleiht die Daleidener Bücherei 1200 Bücher im Jahr. "Das wir immer eine gut sortierte Auswahl vorhalten können, liegt auch an der Zusammenarbeit mit der Katholischen Zentralbücherei in Trier", erklärt Elli Metz. "Von dort erhalten wir im Laufe eines Jahres rund 300 Medien: Bücher, Hörbücher, CDs und Spiele. So haben wir 1300 Medien im Angebot." Am Anfang haben die acht Frauen zunächst ihre eigenen Bücherregale nach brauchbarem Material durchforstet. Im Gemeindehaus war auch schnell ein Raum für ihr Bücherei-Projekt gefunden. "Dieser Raum hatte die ideale Größe. Vor allem auch für unsere Bastelangebote hatten wir genügend Platz", schwärmen die Frauen. Anfang dieses Jahres zog die Bücherei um in das frisch renovierte "Haus Islek" in der Ortsmitte. Der Raum ist deutlich kleiner, und für den Basteltisch ist kein Plätzchen mehr da. "Wir warten sehnsüchtig auf die Fertigstellung des Jugendraums hier im Haus. Das stellen wir ganz oben auf unseren Weihnachtswunschzettel", sagt Nela Gilz. Denn vorerst müssen die kreativen Werkler noch im Gemeindehaus basteln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort