Fink gibt weiter den Ton an

ARZFELD. Alle Aufregung war umsonst: Monika Fink wird auch 2006 für die SPD-Bitburg-Prüm um ein Landtagsmandat streiten. Bei der Wahlkreiskonferenz am Montagabend in Arzfeld fuhr sie mit 76,4 Prozent der Stimmen ein deutlich besseres Ergebnis ein als ihre Gegenkandidatin Birgit Nolte-Schuster aus Prüm (23,6 Prozent).

"Das ist ein traumhaftes Ergebnis. Besonders freue ich mich, dass heute Abend so viele Delegierte gekommen sind - trotz der Affenhitze." Monika Fink war sichtlich erleichtert, als sie kurz nach 22 Uhr noch einmal auf die Bühne stieg, um den schwitzenden Genossen für die große Zustimmung zu danken. 55 der 72 Delegierten hatten sich zuvor für eine erneute Landtagskandidatur Finks ausgesprochen, und selbst die größten Optimisten im Arzfelder Dorfgemeinschaftshaus zeigten sich ob der Deutlichkeit dieses Ergebnisses überrascht. Erahnen ließ sich diese Deutlichkeit indes erst, als fast alle Altvorderen der SPD für die Idesheimer Kreisvorsitzende "in die Bütt" stiegen: Nicht nur die Bundestagsabgeordnete Elke Leonhard machte sich für die "in Mainz anerkannte" Kollegin stark; auch Kreistagsfraktionschef Bernd Spindler brach eine Lanze für die aktuelle MdL. Dass selbst Ex-Kreisparteichef und Wahlbeobachter Hubert Weis für Monika Fink Partei ergriff, stieß derweil zumindest bei den Delegierten des Ortsvereins Prüm ziemlich sauer auf. Hitzges stoppt Hiltawski

Für Birgit Nolte-Schuster legte sich derweil die frühere Landtagsabgeordnete Barbara Hiltawski ins Zeug. Politik habe auch mit Machtkämpfen zu tun, sagte sie und sprach von persönlichen Beleidigungen, Diffamierungen und sogar von Verleumdung, denen sich Birgit Nolte-Schuster habe stellen müssen. "Dies ist nicht mehr die sozialdemokratische Idee", rief Hiltawski den Delegierten zu, bevor der ausgesprochen robust agierende Konferenzleiter Ernst Hitzges (Arzfeld) der gerade in Schwung geratenen Rednerin das Wort entzog. Diese hatte sich nämlich beim falschen Tagesordnungspunkt zu Wort gemeldet. Monika Fink sprach unterdessen von einer Politik, die wie Steilwandfahren sei. Man müsse immer Gas geben, um nicht abzustürzen. Ja, und damals in Mötsch. Vor fünf Jahren sei sie dort erstmals zur Landtagskandidatin gewählt worden, habe sich dort gegen Rainer Hoffmann und Irene Weber durchgesetzt. Aus ihrem Mandat habe sie wohl das Beste gemacht, zumindest stehe die SPD im Kreis Bitburg-Prüm wieder mit einem "öffentlichen Gesicht" da. Wichtig sei, dass sie im Laufe der Zeit viele Verbindungen aufgebaut habe. "Ich besitze inzwischen gute Drähte und habe viele wichtige Ansprechpartner." Birgit Nolte-Schuster warb unter anderem mit ihrer Familientradition. Sie sprach von selbstständigen Handwerksmeistern und überzeugten Sozialdemokraten; ihr Urgroßvater sei sogar einmal zugunsten der Bauern gegen einen Baron ins Feld gezogen. Auch heute gebe es Grafen und Barone: "Diesen Grafen müssen wir die Stirn zeigen. Ich bin es leid, immer den Kopf einziehen zu müssen", klagte Nolte-Schuster und knöpfte sich das Lieblingsthema von Landrat Roger Graef, Regionen Aktiv, vor. Dabei würde viel Geld für allerlei nutzlose Dinge verplempert, der Nutzen für die Bürger sei minimal, schimpfte die Bewerberin. Sie jedenfalls plane, die Bitburg-Prümer Genossen kompetent zu begleiten und Kontakte auszubauen. Nolte-Schuster: "Ich habe gezeigt, dass ich nicht endlos lange Zeit brauche, um mich einzuarbeiten." Rainer Hoffmann in zweiter Startreihe

Das Einarbeiten für den Landtag kann für Birgit Nolte-Schuster nun zumindest vorläufig entfallen. Denn auch als B-Kandidatin schaffte sie am Montag nicht den Durchbruch. Hier setzte sich erwartungsgemäß Rainer Hoffmann aus Arzfeld mit 48 gegen 24 Stimmen durch.

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