Frisch renoviertes Kleinod

Im nächsten Jahr wird Nattenheim 1250 Jahre alt. Aus diesem Grund stellt Walter Ferner vom "Arbeitskreis 1250 Jahre Nattenheim" die Filialkapelle "St. Hubertus" vor.

 Die Filialkapelle „St. Hubertus“ in Nattenheim. Foto: Walter Ferner

Die Filialkapelle „St. Hubertus“ in Nattenheim. Foto: Walter Ferner

Nattenheim. (red) An ihrem heutigen Standort stand vor mehr als 300 Jahren eine kleine Kapelle mit Turm und mit einem Friedhof umgeben. Im Jahre 1875 fasste der Gemeinderat den Entschluss, eine neue und größere Kirche zu bauen. Der Friedhof wurde verlegt an den Platz am Ausgang des Dorfes, wo er auch heute noch ist. 1880 wurde der Bau der Kirche begonnen, und nach zweijähriger Bauzeit wurde die Kapelle am 12. Juli 1882 durch Weihbischof Dr. Kraft konsekriert. In einer Inschrift über dem Kirchenportal, in Sandstein gehauen, steht: "HIC PETITVRVS INGREDIENS CVNCTA SE IMPETRASSE LAETETVR", übersetzt etwa: Wer hier fürbittend eintritt, wird Anmut/Fröhlichkeit erlangen. Die fettgedruckten römischen Zahlen in der Inschrift ergeben zusammengezählt die Zahl 1875.Die Kirche wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt und musste im Laufe der Zeit immer wieder renoviert werden. Neue Fenster wurden 1953 von der Firma Binsfeld aus Trier eingebaut, ein Fenster stellt den Namenspatron der Kapelle, den heiligen Hubertus dar, ein anderes Fenster stellt die heilige Katharina dar, sie ist die Schutzpatronin der Kapelle. 1971 wurde eine Sakristei angebaut, 1972 das Dach mit Glockenstuhl und Turm saniert, teilweise erneuert, 1973 wurden zwei Glocken von der Glockengießerei Mark, Brockscheid, feierlich geweiht und in den Turm aufgehängt. Eine Glocke ist der Muttergottes Maria geweiht, Tonart "e", die andere Glocke dem Schutzpatron "St. Hubertus", Tonart "g". 1973 wurde ebenfalls der Hauptaltar an die Kirchenrückwand versetzt und ein Opferaltar von Bildhauer Lenz, Oberkail, aufgestellt. Diese und weitere größere Renovierungen in und an der Kirche wurden von der Zivilbevölkerung des Ortes, Stiftungen, Vereinen und Zuschüssen des Bistums ermöglicht. Die Kapelle wurde 2006 nochmals innen neu renoviert und stellt sich heute als ein Kleinod in der Gemeinde dar. Hervorzuheben ist noch der holzgeschnitzte Kreuzweg und die Tafel zum Andenken an die Gefallenen und Vermissten der Gemeinde, hergestellt von den Kunstbildhauern und Schnitzern Kickartz aus Wittlich. Selbige Künstler renovierten das Kreuz mit Christuskörper vor der Kapelle. Auch diese große Anschaffung wurde 1949 durch Haussammlungen, Stiftungen, Theateraufführungen und durch Naturalien beglichen. Die holzgeschnitzten Türen am Tabernakel vom Hauptaltar an der Stirnseite der Kirche sind ebenfalls von dem Künstler Kickartz im Sommer 1944 entstanden.Die Kirche liegt in der Mitte des Ortes auf einer kleinen Anhöhe, ist tagsüber offen und lädt zu einem stillen Einkehren und zur Besinnung ein.

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