Ganztagsschule kann Lehrer-Schüler-Verhältnis guttun

Unter den Ganztagsschulen im Eifelkreis befinden sich Grund-, Haupt-, Förder- und Realschulen sowie Realschulen plus. Ob sie rhythmisiert oder additiv gefahren werden, liegt oftmals an den Gegebenheiten.

Bitburg. (kf) Erfahrungswerte mit den unterschiedlichen Formen der Ganztagsschule sind im Eifelkreis Bitburg-Prüm bislang kaum ausgewertet. Rektor Richard Begon ist überzeugt von der rhythmisierten Form der Grund- und Hauptschule Hildegardis Mettendorf im Ganztagsbetrieb: "Das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist intensiver und entkrampfter geworden, da sich beide Seiten nicht nur im Unterricht begegnen, sondern auch gemeinsam essen und viel Freizeit zusammen verbringen."

Udo Stein, Rektor der Realschule plus Bleialf, hält die rhythmisierte Form bis zur 6. Klassenstufe für sinnvoll, gibt jedoch zu bedenken, dass sie "gerade hier auf dem Land" auch Freundschaften auseinanderreißen kann - zum Beispiel wenn Kinder aus dem gleichen Ort kommen, jedoch nicht alle das Ganztagsschulangebot besuchen. Die additive Form biete Schulkameraden dagegen die Möglichkeit, im Pflichtunterricht des Klassenverbandes zusammenzubleiben.

Rektor Helmut Thomas von der Wandalbert-Hauptschule Prüm, die seit den Anfängen der Ganztagsschule 2002 dabei ist, sagt: "Beides (additiv und rhythmisiert) hat sich bewährt." Zudem bekäme man nicht immer eine Ganztagsschulklasse zusammen.

Die gleichen Erfahrungen hat Otto Böcker, Schulleiter der St. Michael-Hauptschule Speicher, in fast acht Jahren Ganztagsschule gemacht. Ein großes Problem im ländlichen Bereich sei es, geeignete Fachkräfte für das außerschulische Angebot zu bekommen. "Aus den gesammelten Erfahrungen der letzten Jahre haben wir in Speicher den Nachmittagsunterricht dahingehend stabilisiert, dass noch eine zusätzliche Lehrkraft an allen vier Tagen während der Kernzeit anwesend ist". Die Schule habe festgestellt, dass ein Zusammenlegen von Lern-, Förder- oder Projektgruppen im Vertretungsfall fast immer eine unbefriedigende Lösung sei. Da sind sich alle Ganztagsschulen einig: Im Zentrum muss Bildung und nicht Betreuung stehen.

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